Essen. Ratten, Schimmel, Einsturzgefahr: Bei Kontrollen der Wohnungen von Beschäftigten in der Fleischindustrie wurden 1900 Beanstandungen festgestellt.

Ratten, Schimmel, Einsturzgefahr: Bei Kontrollen der Unterkünfte von Beschäftigten in der Fleischindustrie sind in den vergangenen Wochen fast 1900 Beanstandungen festgestellt worden. Das berichtet das Landesgesundheitsministerium auf Anfrage der NRZ. Laut dem Ministerium wurden landesweit bis Ende Mai rund 650 Sammelunterkünfte und Werkswohnungen von Menschen kontrolliert, die in der Fleischindustrie arbeiten. In diesen Unterkünften leben oder lebten insgesamt mehr als 5300 Personen.

Die Liste der festgestellten Mängel ist ellenlang: fehlende Hygienemaßnahmen, Überbelegungen, Schimmelpilzbefall, „katastrophale“ Sanitäreinrichtungen, undichte Dächer, Rattenbefall, Brandschutzmängel oder Einsturzgefahr. In einem einzigen Wohnkomplex mit bis zu 30 Personen seien bis zu 100 Mängel festgestellt worden, so das Ministerium.

Auch bei der Überprüfung von Wohnungen und Häusern im grenznahen Raum, in denen niederländische Zeitarbeitsfirmen Menschen unterbringen, die in den Niederlanden arbeiten, seien teils „erhebliche Mängel“ aufgefallen. Zwei Wohnungen in Gütersloh, eine in Espelkamp und eine in Bochum mussten wegen erheblicher Baumängel und Gesundheitsgefahren geräumt werden, so das Ministerium.