Schermbeck. Sandra Zens bringt den Niederrhein mit einem Schuss Westfalen zusammen, in dritter Generation im Restaurant „Zur Schwarzdrossel“ in Schermbeck.

Ja, doch, natürlich: Wo die „Schwarzdrossel“ sich gemütlich in die Landschaft knubbelt – das ist noch Niederrhein. Auch wenn das westfälische Münsterland gar nicht mehr so weit weg ist. Gahlen ist nah bei, die Lippeaue, der Wesel-Datteln-Kanal, ganz viel Natur und schönes, flaches Land.

Küchenmeisterin

Lassen Sie sich nicht von dem Hinweisschild „Deponie“ irritieren – die Richtung stimmt tatsächlich. Und dann winkt Ihnen am Wegesrand plötzlich die „Schwarzdrossel“ zu, eine typisch niederrheinische, gemütliche Landgastronomie – mit kulinarischen Überraschungen.

Unter diesem Link finden Sie die Speisekarte und noch viel mehr

In dritter Generation führt Sandra Zens den Familienbetrieb nun schon – vor genau 20 Jahren hat sie ihren Küchenmeister „gemacht“, 2011 den Betrieb dann von den Eltern übernommen, die ihrerseits die „Schwarzdrossel“ von ihren Eltern „erbten“.

Gemütlich und bodenständig. Nach der Corona-Zwangspause hat auch die „Schwarzdrossel“ in Schermbeck wieder geöffnet – allerdings mit großzügigerer Bestuhlung. Der Biergarten ist auch wieder geöffnet – unbedingt vorher anrufen und reservieren –  schon wegen der Corona-Auflagen.
Gemütlich und bodenständig. Nach der Corona-Zwangspause hat auch die „Schwarzdrossel“ in Schermbeck wieder geöffnet – allerdings mit großzügigerer Bestuhlung. Der Biergarten ist auch wieder geöffnet – unbedingt vorher anrufen und reservieren – schon wegen der Corona-Auflagen. © Marc Albers

Da ist also ganz viel Tradition und Familiengeschichte zu spüren – natürlich auch auf der Speisenkarte.

Sandra Zens (für Insider: eine geborene Stuhldreier) steht jeden Tag selbst am Herd – „Es macht mir unglaublich viel Spaß!“

Bockwurst und Kartoffelsalat – damit fing alles an

Die Großeltern also, Ernst und Wilhelmine Krebber, haben 1960 den Grundstein gelegt. Da war noch eine kleine Schusterei im Haus untergebracht, zu essen gab es Bockwurst mit Kartoffelsalat und dazu eine Flasche Bier.

Das hat sich inzwischen deutlich verändert – natürlich. Aber die wunderbare lange Theke, die nach wie vor vorn im Eingangsbereich steht, die stammt tatsächlich noch aus den Kneipenzeiten von Oma und Opa.

Wilma und Hans Stuhldreier, die Eltern, haben Töchterchen Sandra natürlich immer mit in den Betrieb genommen. Gastronomenkinder wachsen zwischen Herd, Theke und Gästen auf – das war bei Sandra Zens nicht anders. Für die heutige Chefin des Restaurants „Zur Schwarzdrossel“ war immer klar: Sie wird Gastronomin.

Restaurant „Zur Schwarzdrossel“

Restaurant Zur Schwarzdrossel, Pfannhüttenstraße 55, 46514 Schermbeck;
0 28 53-3407; Mail: kontakt@zurschwarzdrossel.de.

Geöffnet: mo, di, fr und sa: 12 bis 14.15 Uhr und 18 bis 21 Uhr. So und feiertags: 12 bis 14.15 Uhr, 18 Uhr bis 21.00 Uhr; Nachmittags ab 15.30 Uhr wird eine kleine Karte angeboten. Ruhetage: mi + do

Hinweis: Aus aktuellem Anlass können die Öffnungszeiten variieren. Generell bitte vorher anrufen und reservieren!

Essen kann man in der „Schwarzdrossel“ – die so heißt, weil es früher hier tatsächlich viele Schwarzdrosseln gegeben hat, bodenständig, niederrheinisch, modern. Und dass der Niederrheiner nur das isst, was er kennt – nunja…. Ein Renner auf der Speisenkarte ist der Manchego-Käse. Zugegeben, ein Spanier. Aber niederrheinisch gut, im nussigen Kräuter-Knoblauchmantel gebacken, an Blattsalaten in Cranberryvinaigrette gelegt.

Manchego-Käse im nussigen Kräuter-Knoblauchmantel

Bodenständig, ehrlich, regional und saisonal ist die Küche. Im Winter beliebt: Heimischer Wildgulasch mit geschmorten Austernpilzen, dazu Rahmwirsing und Servietten-Knödel. Aktuell: Gebratener Spargel mit Riesengarnelen auf Spaghetti in Bärlauch-Pesto.

Hereinspaziert. Hier trifft der Niederrhein Westfalen.
Hereinspaziert. Hier trifft der Niederrhein Westfalen. © Marc Albers

Alternativ vielleicht ein Perlhuhnbrüstchen mit Pfifferlingen oder ein „Krüstchen“: Schnitzel mit Bratkartoffeln und Spiegelei.

Und sonntags gibt’s frischgebackenen Kuchen

Natürlich gibt es Sauerbraten und Tafelspitz – das dann aber meistens nur sonntags.

Im Sommer lockt der große Biergarten unter schattenspendenden Bäumen. Ach ja, Sonntagnachmittags gibt’s selbstgebackenen Kuchen.

Da coronabedingt die Platzkapazitäten verringert werden müssen (Abstand halten) ist eine möglichst frühzeitige Reservierung sinnvoll.

REZEPT: Perlhuhnbrüstchen an Süßkartoffelpüree

Zutaten:

– 2 Perlhuhnbrüstchen (je ca. 180 g)

– 2 EL Öl, 2 Thymianzweige, Salz und Pfeffer.

Zubereitung:

Perlhuhnbrüstchen waschen, gut trockentupfen, salzen, pfeffern. Öl in einer Pfanne erhitzen, Perlhuhnbrüstchen mit der Hautseite nach unten sanft anbraten, wenden und kurz anbraten. Die Brüstchen herausnehmen, auf die Thymianzweige legen, im vorgeheizten Backofen bei 140°C ca. 10 Minuten gar ziehen lassen. Zum Servieren die Perlhuhnbrüste fächerförmig aufschneiden und anrichten.

Zutaten Süßkartoffelpüree:

– 500 g Süßkartoffeln, 100 ml Milch, 150 g Butter,

Salz, 2 Lorbeerblätter, 1 Chillischote, Muskatnuss

Zubereitung: Süßkartoffeln schälen, waschen und in grobe Stücke schneiden. Mit Lorbeerblättern und Chillischote in kochendem Salzwasser (ein Prise Salz zugeben) zugedeckt 15-20 Min kochen. Kartoffeln abgießen, Lorbeerblätter und Chillischote entfernen.

Die Kartoffeln im offenen Topf bei milder Hitze ausdämpfen lassen. Milch, Butter, etwas Salz mit etwas frisch gerieben Muskatnuss aufkochen. Die Süßkartoffeln im Topf stampfen und mit der kochenden Milchmischung vermengen und nachwürzen. Dazu passt Rahmspitzkohl. Viel Spaß beim Nachkochen und guten Appetit!