Düsseldorf. Dutzende Menschen haben an diesem Samstagmittag am Rheinufer in Düsseldorf gegen Beschränkungen in der Corona-Zeit demonstriert.

Es war ein friedlicher, fürwahr bunter Protest am Düsseldorfer Rheinufer. Die Polizei sprach von etwa 110 Teilnehmern beim Protest gegen die Corona-Regeln. In einer Menschenkette vereinten sich Impfgegner, Verschwörungstheoretiker, linke und sehr bürgerlich anmutende Menschen. Einige hatten Blumen mitgebracht, andere trugen Ketten am Hals mit aus Alupapier geformten Bällchen - „ein Symbol des Querdenkens“, wie es hieß.

Demo in Düsseldorf: Teilnehmer tragen Grundgesetz

Mehrere Teilnehmer hatten das Grundgesetz dabei, zwei Männer trugen Bibeln vor sich her.„Frieden“ und „Freiheit“ wurdenbeschworen. Vier junge Männer, die nach Kleidung und Auftreten mutmaßlich im rechten Spektrum zu verorten waren, sahen vom Rande aus zu und lächelten. Dieser Protest war ganz offensichtlich nicht ihr Ding. Viele Teilnehmer der Menschenkette waren sehr diskussionsfreudig - und einige auch schnell wütend.

Demonstrant ärgert sich über „Maskenunsinn“

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Anmeldet Raúl Schäfer wollte von Journalisten wissen, ob diese für oder gegen „diesen Maskenunsinn“ sind, dann erregte er sich über Bundeskanzlerin Angela Merkel, die in der DDR sozialisiere worden sei - ein Hinweis, der wohl das Demokratieverständnis der Kanzlerin in Frage stellen sollte.

Ein anderer Teilnehmer grenzte sich davon ausdrücklich ab und zeigte sich betont ruhig: „Ich bin gegen Impfzwang und Impfausweis, ich will einfach keine Zwei-Klassengesellschaft von Geimpften und Nichtgeimpften“, sagte der Mann. Auch er sieht aber offenbar zweifelhafte Mächte am Werk: „Gib Gates keine Chance“ steht auf dem T-Shirt des Mannes - eine Anspielung auf den US-Milliardär, der sich rund um den Globus in ärmeren Ländern für eine bessere Gesundheitsversorgung einsetzt.

Protestpartei „Widerstand 2020“ verteilt Flugblätter

Sehr freundlich traten Leute von der neuen Protestpartei „Widerstand 2020“ auf. Einer verteilte einen „Düsseldorfer Appell“, der die Rückkehr zur Normalität, die sofortige Öffnung von so ziemlich allem sowie den Rücktritt der Regierung fordert - und „den Abzug aller ausländischen Militäreinrichtungen aus Deutschland“. Viele Ausrufezeichen standen auf dem Flugblatt. Der Mann, der es verteilte, trug eine weiße Rose im Knopfloch - angelehnt an die bekannte Widerstandsgruppe, deren Protagonisten ihren Einsatz gegen die Nazi-Herrschaft einst mit dem Leben bezahlten. Der Mann lächelte, räumte ein: „Soweit ist es ja noch nicht...“ Dann schob er mahnend nach: „Aber wir sind auf dem Weg dorthin...“

Weitere Protestaktionen laufen am Samstag unter anderem in Essen, Duisburg und Dinslaken.