Am Niederrhein. Von einer etwa 17 Kilometer Verbindung zwischen Krefeld, Willich und Mönchengladbach könnten insbesondere Pendler profitieren.

Eine Machbarkeitsstudie sieht großes Potenzial für einen Radschnellweg von Krefeld über Willich bis nach Mönchengladbach. Auf der etwas über 17 Kilometer langen Verbindung sei im Schnitt mit mehr als 2000 Radfahrern pro Tag zu rechnen, stellen die Gutachter vom Aachener Ingenieurbüro Berg & Partner fest.

Die politischen Gremien der Kommunen werden in den nächsten Wochen über die Studie beraten, teilte der Kreis Viersen an diesem Freitag (8. Mai 2020) mit. Die Gutachter sehen gute Chancen, dass das Land NRW den Bau fördert. Zwischen Krefeld und dem Willicher Norden ist der Studie zufolge sogar mit mehr als 5000 Radfahrern pro Tag zu rechnen, auf Willicher Stadtgebiet mit etwa 3500.

Gestatten: der "RSV KR-WI-MG"

Die Gutachter sind überzeugt: Durch den Radschnellweg, der in den Planungen das etwas knarzige Kürzel "RSV KR-WI-MG" trägt, könnten Autofahrten in großer Zahl eingespart werden - vor allem Pendler würden profitieren. Neben Wohngebieten liegen wichtige Gewerbegebiete mit insgesamt 1200 Betrieben und 24.000 Beschäftigten an der Strecke, die weitgehend auf einer stillgelegten Bahntrasse realisiert werden könnte.

Etwa 50% der Strecke liegen auf Willicher Stadtgebiet, wo bereits der Alleenradweg zur Verfügung steht. Flächen in Mönchengladbach und Krefeld sind noch in Bahn-Besitz. Die Bahn AG unterstützt das Vorhaben ausdrücklich und aktiv, ihre Flächenentwicklungsgesellschaft ist Auftraggeber der Machbarkeitsstudie.

Basis für Gespräche mit dem Land NRW

Geboren wurden die Überlegungen für einen Radschnellweg aus der interkommunalen Zusammenarbeit. "Ich freue mich, dass die Planungen nun Fahrt aufnehmen", erklärte Viersens Landrat Andreas Coenen (CDU). Der positive Befund der Machbarkeitsstudie gilt als erster Schritt auf dem Weg zu einer möglichen Realisierung und stellt die Basis dar für Gespräche mit dem Land NRW über eine Finanzierung.

Radschnellwege müssen bestimmte Standards erfüllen, sie müssen zum Beispiel vier Meter breit sein. Es soll möglichst wenig Zeitverlust durch Anhalten und Warten geben. "Im Idealfall" ist die Trasse beleuchtet, heißt es beim Kreis Viersen.