Am Niederrhein. Ein VIP-Raum, 5000 Zuschauer Fassungsvermögen der Anlage, 1000 überdachte Plätze – die Anforderungen für die NRW-Liga wurden sehr hoch gehängt.

In den vier Jahren ihres Bestehens tummelten sich in der NRW-Liga 34 verschiedene Mannschaften. Traditionsvereine wie der MSV Duisburg, Fortuna Düsseldorf, Arminia Bielefeld oder Alemannia Aachen zählten auch dazu – allerdings nur mit ihren zweiten Mannschaften. Als Zuschauermagneten erwiesen sich diese Reserveteams natürlich auch nicht. Eine Ausnahme bildete die Saison 2010/11: Mit RW Essen kickte ein Team in der fünfthöchsten Liga, das bei der Konkurrenz hohe Zuschauereinnahmen generierte. Doch die reichten bei weitem nicht für die von den Funktionären geforderten Umbauten auf den Anlagen.

Mit der Einführung der 3. Liga sowie von drei Regionalligen wurde auch die NRW-Liga aus dem Hut gezaubert. Und dies zusammen mit einem 72 Seiten starken Formular, an dem sich die Gemüter entzündeten. „Richtlinien für das Zulassungsverfahren technisch-organisatorische und sicherheitstechnische Leistungsfähigkeit NRW-Liga“ lautete der sperrige Name, der kaum zu erfüllende Auflagen enthielt. Jede Anlage sollte mindestens 5000 Zuschauer fassen, 1000 Plätze sollten überdacht sein. Vier getrennte Sektoren für Fanbereiche waren einzurichten. Der Stehplatzbereich der Gäste war mit einen 2,20 Meter hohen Zaun vom Spielfeld abzutrennen. Ein VIP-Raum, 40 Quadratmeter große Kabinen und zehn Arbeitsplätze mit Telefonen für die Journalisten rundeten das Papier des Grauens ab.

Fast kein Klub erfüllte die Auflagen. Bis auf den SV Schermbeck, einer von acht Vereinen, die alle vier Spielzeiten durchhielten. Der westfälische Klub aus dem Kreis Wesel investierte reichlich.