Am Niederrhein. Wolfgang Jades, damals Beisitzer im FVN-Fußballausschuss, äußert sich im Interview zu der NRW-Liga, die gerade mal vier Spielzeiten Bestand hatte.
Wolfgang Jades, heute Ausschussvorsitzender des Fußballverbandes Niederrhein (FVN), war damals als Beisitzer im Fußballausschuss dicht am Geschehen NRW-Liga. Die NRZ sprach mit ihm.
Herr Jades, was fällt Ihnen zum Stichwort NRW-Liga ein?
Wolfgang Jades: Diese von allen nicht geliebte Klasse ist nach einer recht kurzen Zeit wieder beerdigt worden. Viele waren froh, dass die Liga nach vier Spielzeiten wieder abgeschafft wurde.
Warum wurde das Konstrukt NRW-Liga überhaupt eingeführt und damit die doch eigentlich etablierten Oberligen in Westfalen und am Niederrhein einfach gestrichen?
Die NRW-Liga war den Veränderungen in den oberen Bereichen geschuldet. Durch die Einführung der 3. Liga wurde die Zahl der Regionalligen auf drei festgelegt, der Westen kam zusammen mit dem Südwesten in eine Gruppe. Mit den Oberligen hätten wir keinen vernünftigen Aufstieg mehr hinbekommen. Da wären selbst Meister nicht mehr automatisch aufgestiegen. Als die Regionalligen dann wieder auf fünf erhöht wurden und der Westen eine eigene Gruppe bekam, konnten wir die NRW-Liga wieder zu Grabe tragen.
Können Sie die damalige Kritik – Stichwort Auflagen – der Vereinsvertreter nachvollziehen?
Natürlich: Zum einen gab es viele viel längere Fahrten. Hinzu kamen unattraktive Spiele, viele Derbys sind komplett weggefallen. Die Auflagen für die Vereine waren immens. Aber wir haben auch aus der Kritik der Vereine gelernt. So wurden die Auflagen für die Regionalliga wesentlich niedriger angelegt und vieles ein bisschen vereinfacht. (R. P.)