Am Niederrhein. Österreich hat sie schon, deutsche Städte wollen nachziehen: die Schutzmaskenpflicht. Auch in den Kreisen am Niederrhein ist das Thema präsent.

Nach dem Österreich seine Bürger verpflichtet, beim Einkauf Schutzmasken zu tragen und Jena am Dienstag als erste deutsche Stadt wegen der Coronakrise eine Mundschutz-Pflicht angekündigt hat, raten Experten auch in NRW den Bürgern dazu, sich freiwillig mit provisorischen Masken zu schützen. Eine harte Maskenpflicht lehnen derzeit aber sowohl NRW-Ministerpräsident Armin Laschet als auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) ab.

Auch am Niederrhein gibt es noch keine Absichten hinsichtlich einer Schutzmaskenpflicht, teilen die beiden Landkreise auf Anfrage dieser Redaktion mit. Eine verbindliche Regelung sei bisher noch keine Überlegung, sagt Anja Schulte für den Kreis Wesel. Man halte Schutzmasken aber grundsätzlich für sinnvoll und empfehle sie auch. "Eine Maske ist besser als nichts." Auch der Kreis Kleve hat eine Schutzmaskenpflicht noch nicht auf der Agenda, so Sprecherin Ruth Keuken. Sollte sich dies ändern, werde man die Bevölkerung informieren.

Masken könnten durchaus gegen Infektionen schützen

Der Ruf der Fachleute, provisorische Masken im öffentlichen Raum zu tragen, wird immer lauter. „Grundsätzlich ist es nicht schlecht, selbstgefertigte Schutzmasken zu tragen“, sagte Dr. Birgit Ross, Leiterin der Krankenhaushygiene an der Uniklinik Essen. Studien hätten ergeben, dass mehrlagige Masken durchaus gegen Infektionen schützen könnten. Große Tröpfchen blieben darin hängen. Außerdem böten die Provisorien Schutz,wenn sich die Maskenträger ins Gesicht fassen.