An Rhein und Ruhr. Erstes Geld soll in dieser Woche fließen: Kleinbetrieben, Solo-Selbstständigen und Gründern sind in der Corona-Krise die Einnahmen weggebrochen.

Rasche Unterstützung für kleine Betriebe, Solo-Selbstständige, Gründer und Freiberufler, die durch die Corona-Krise in Not geraten sind: Die Bezirksregierungen in Nordrhein-Westfalen haben an diesem Wochenende bereits 100.000 Anträge auf staatliche Soforthilfe bewilligt, wie das Landesregierung an diesem Sonntag (29. März 2020) mitteilte . Erste Gelder sollen im Laufe dieser Woche fließen.

Es geht jeweils um Zuschüsse von Bund oder Land in Höhe von 9000, 15.000 oder 25.000 Euro – Geld, das den Firmen helfen soll, laufende Kosten zu bedienen, wenn Einnahmen teilweise vollständig ausfallen. Möglich wurde die fixe Bewilligung durch ein komplett digitales Antragsverfahren und freiwillige Sonderschichten von 700 Mitarbeitern der Bezirksregierungen.

Lob von der Wirtschaft: „Politik und Verwaltung machen einen guten Job“

Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter zeigten sich Kleinunternehmer beeindruckt, nach Stunden schon eine Bewilligung erhalten zu haben. Lob kommt von Seiten der Industrie- und Handelskammern (IHK). „Politik und Verwaltung machen hier einen guten Job“, stellte Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK, gegenüber der NRZ ausdrücklich fest. Und schob aber gleich nach, dass das „auch dringend notwendig“ sei: „Die Lage in der Wirtschaft ist dramatisch“, so Dietzfelbinger. Insolvenzen drohen.

Die Soforthilfe-Formulare waren Freitag in Internet freigeschaltet worden; es gab einen regelrechten Ansturm. Binnen 44 Stunden gingen in NRW rund 150.000 (!) Anträge ein. Die Anträge würden keineswegs bloß durchgewunken, sondern anhand „eines Plausibilitätschecks“ überprüft, hieß es auf NRZ-Nachfrage aus der Landesregierung Die Düsseldorfer Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher versprach, dass die Prüfung der weiteren Anträge „mit gleichem Engagement“ fortgeführt werde.

Firmen sollen „das ganze Instrumentarium“ der Hilfspakete nutzen

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Zur schnellen Bewilligung beigetragen haben dürfte die Vorarbeit der Kammern. Allein bei der Niederrheinischen IHK gab es am Samstag nochmal etwa 600 Beratungsgespräche mit Unternehmen zu staatlicher Unterstützung. „Wir möchten Firmen ermuntern, die ganze Palette der Instrumente zu nutzen, also neben der Soforthilfe etwa auch Kurzarbeit oder Bürgschaften“, sagte Stefan Dietzfelbinger.

Von Unternehmensseite gibt es Kritik, dass die Soforthilfe nur für Firmen bis 50 Mitarbeiter bereitsteht. Kritisiert wird von Firmen auch, dass Bürgschaften 90% und nicht 100% abdecken.