An Rhein und Ruhr. Osterurlaub trotz Corona: Kunden in NRW sehen von Reisen nach Asien und Kreuzfahrten ab. Sie buchen lieber die Karibik, so ein Essener Reisebüro.

Sperrzonen in Italien, drastische Maßnahmen in Spanien und der Start der Osterferien in gut einem Monat: Wohin noch reisen in Zeiten von Corona? Weiterhin um die ganze Welt – „solange es kein Sperrung gibt“, sagt Thomas Daubenbüchel, Leiter der Alltours-Unternehmenskommunikation. „Wir richten uns nach den Vorgaben des Auswärtigen Amts.“

Und das rät bislang von nicht erforderlichen Reisen nach Italien und China ab – mit Ausnahme von Hongkong und Macao. Eine explizite Warnung liegt nur für die chinesische Region Hubei vor. Für viele beliebte Ferienziele gibt es aber bislang keine offiziellen Reisewarnungen.

Angst vor Corona: Kunden buchen lieber Karibik statt Asien

Die Situation könne sich aber täglich ändern, sagt Uwe Wenglikowski, Geschäftsführer des Essener Reisebüros Kozica Reisen. Tourismusziele auf der ganzen Welt gehen mit unterschiedlichen Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus vor, die das Reisen erschweren können. Vietnam hat etwa die Visafreiheit für Deutsche Reisende vorübergehend ausgesetzt.

Trotzdem seien es die Kunden in Deutschland selbst, die allgemein vor Zielen in Asien – etwa Thailand – zurückschrecken. „Das ist sonst sehr beliebt.“ Wenglikowski bemerkt seit den vergangenen Wochen eine generelle Verschiebung der Reiseziele von Osten nach Westen: „In Europa nach Portugal und Spanien und aus Risikogebieten in Asien in die Karibik.“

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Richtung Asien zeigten sich die Kunden zwar auch bei Alltours aus Düsseldorf zurückhaltender, so Thomas Daubenbüchel. Doch: „Unsere Reisetrends haben sich nicht groß verlagert.“ Beliebt seien nach wie vor Ziele am Mittelmeer wie Griechenland, die Türkei oder etwa Ägypten.

Urlauber fragen nach Umbuchungen und Stornierungen

Alltours empfiehlt Kunden aber, sich vor Reiseantritt zusätzlich beim Auswärtigen Amt und den Konsulaten über die Situation zu informieren: „Die Lage ist dynamisch.“ Im Zusammenhang mit den jüngsten Corona-Entwicklungen gelten bei Alltours neue Stornobedingungen : Alle Buchungen von Alltours Flugreisen für den Reisezeitraum 15. März bis 31. Oktober können bis 14 Tage vor Abreise kostenlos storniert oder umgebucht werden. Dies gilt für Reisen, die zwischen dem 1. März bis 18. April gebucht wurden.

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Welche konkreten Auswirkungen das habe, sei noch nicht absehbar, sagt Daubenbüchel. „Dafür ist es noch zu früh.“ Einen hohen Informationsbedarf gebe es bei den Kunden zumindest. „Sie erkundigen sich nach den Möglichkeiten der Stornobedingungen.“

Zu Ostern nach Rom fliegen: theoretisch noch möglich?

„Wir merken das schon“, sagt unterdessen Uwe Wenglikowski, Geschäftsführer von Kozica Reisen. Bestehende Buchungen würden oft in den Herbst verlegt – auf ein anderes Reiseziel umgebucht jedoch nicht. Und es gebe noch bestehende Buchungen nach Italien . Dort soll die Einstellung des öffentlichen Lebens vorerst bis zum 3. April – also kurz vor Ostern – gelten. Das heißt für Kozica Reisen: „Stand heute ist, wer zu Ostern nach Rom will, kann das.“

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Bei Kreuzfahrten , „merkt man schon eher einen Buchungsrückgang.“ Seit den ersten Meldungen über Quarantänen auf Kreuzfahrtschiffen, sagt Wenglikowski. Und auch das Auswärtige Amt hat auf eine erhöhte Quarantänegefahr in diesem Zusammenhang hingewiesen. Dennoch, so bestätigt Wenglikowski: „Es stehen Abfahrten nach Spanien und zu den Kanaren an.“