Kreis Mettmann. Die Grünen in Ratingen haben den früheren Chefplaner des RVR zum Bürgermeisterkandidaten gekürt. Ein Wahlkampfthema ist Mobilität.
Der frühere Chefplaner des Regionalverbandes Ruhr (RVR), Martin Tönnes, will Bürgermeister von Ratingen werden. Die Grünen vor Ort kürten den 60-Jährigen zum Kandidaten für die anstehende Kommunalwahl. „Mobilität ist Ratingen genauso ein Riesenthema wie im Ruhrgebiet“, sagte Tönnes an diesem Sonntag (1. März 2020) der Redaktion.
Tönnes verwies beispielhaft auf die allein 19.000 Pendler, die zwischen Ratingen und der Landeshauptstadt Düsseldorf unterwegs sind. „Ein Radschnellweg könnte hier eine gute Möglichkeit sein“, meint Tönnes. Beim RVR hatte er wesentlich das Projekt Radschnellweg Ruhr (RS 1) an den Start gebracht. Weitere Schwerpunktthemen seines Wahlkampfes sollen bezahlbarer Wohnraum und Klimaschutz sein. Seine Abwahl beim RVR im vergangenen Dezember sieht Tönnes als „politisch motiviert“ an. Dem Grünen waren Verzögerungen beim neuen Regionalplan Ruhr vorgehalten worden.
Karten werden neu gemischt
Stichwort Wohnen: Tönnes hat in Ratingen bereits ein Mehrgenerationenprojekt auf den Weg gebracht. Der gebürtige Dortmunder lebt seit dem Jahr 2011 in der 87.000-Einwohner-Stadt. Bei der vergangenen Europawahl waren die Grünen dort mit 24% nach der CDU auf Platz zwei gelandet. Tönnes’ Kandidatur gilt deshalb als aussichtsreich. Zudem werden die Karten in Ratingen politisch auch neu gemischt: Amtsinhaber Klaus Konrad Pesch tritt als CDU-Kandidat an. 2014 war Pesch damals noch unterstützt von CDU, SPD, FDP und Grünen ins Amt gewählt worden. Das Vierer-„Bündnis“ aber ist zerbrochen.