An Rhein und Ruhr. Die Knappschaft-Versicherung hat seit Anfang des Jahres Probleme mit Störungen im Callcenter. Kunden berichten auch, dass sie auf Geld warten.

Versicherte bei der Knappschaft brauchen derzeit einen langen Atem: Bereits seit Anfang des Jahres gibt es Störungen bei der IT-Infrastruktur. Jeden Tag, so eine Sprecherin der Versicherung, würden sich mehrere Tausend Kunden melden, weil ihre Anrufe im bundesweiten Service-Center nicht durchgestellt werden. „Hier können wir zur Zeit nicht alle eingehenden Anrufe bearbeiten“, so die Sprecherin. Deswegen komme es zu Bearbeitungsrückständen.

Man priorisiere die Anfragen im Moment nach Dringlichkeit und versuche dann alles abzuarbeiten. Die Knappschaft mit Sitz in Bochum ist mit rund 1,6 Millionen Versicherten eine der größten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland. Anfang Januar hatte sie ihr IT-System umgestellt, damit begannen die Probleme bei der Bearbeitung von Anfragen. Die Kunden, so die Sprecherin, könnten eine Mail schreiben oder sich an eine der bundesweit 53 Geschäftsstellen wenden.

Probleme auch bei Überweisungen

Einige Kunden berichten jedoch auch, dass sie lange beispielsweise auf die Auszahlung von Krankentagegeld warten mussten. Eine 55-jährige Kundin erzählt, dass sie drei Wochen keine Zahlung auf ihrem Konto vorfand. Auch zu einem geplanten Urlaub, der ihr nach einem schweren Unfall zur Regenerierung dienen sollte, erhielt sie keine Rückmeldung – und erreichte im Service-Center niemanden. Per Mail, so die Kundin, habe sie dann schließlich nach Wochen eine Antwort erhalten. Auf die Rückerstattung anderer Reha-Maßnahmen warte sie noch immer.

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Und erst einmal scheint auch für viele andere Versicherte keine Besserung in Sicht: Durch den Rückstand vom Jahresanfang rechnet die Knappschaft damit, dass es bei Anfragen der Versicherten noch bis zum Sommer Verzögerungen gibt. Derzeit würden aber etwa 200 Mitarbeiter zusammen mit externen Experten mit Hochdruck an der IT-Technik arbeiten, um die Probleme zu beseitigen. „Alle Mitarbeiter leisten Überstunden“, so die Sprecherin.