An Rhein und Ruhr. Der Düsseldorfer Flughafen ist für die Ankunft von Infizierten vorbereitet. In Apotheken in Essen und Kleve werden Atemmasken aber knapp.

Das Coronavirus ist in Deutschland angekommen – und in einigen Apotheken in der Region werden schon die Atemmasken knapp. Mehr als 2000 chinesische Studenten sind an der Uni Duisburg-Essen eingeschrieben – und viele von ihnen wollen vorsorgen oder die Masken an ihre Familien in China senden. „Wir können derzeit keine Masken nachbestellen, weil nichts verfügbar ist“, erzählt Vivien Peisker, die pharmazeutisch-technische Angestellte in der Essener Einhorn-Apotheke ist. Es gebe zwei Arten von Masken, die bislang verkauft wurden. Zum einen solche mit Ventil, sogenannte Feinstaubmasken. „Von denen haben wir alleine am Samstag 20 Stück verkauft“, so Peisker.

Dann gibt es noch die üblichen chirurgischen Masken, die Schutz vor Tröpfcheninfektionen bieten sollen. „Normalerweise haben wir davon ein bis zwei Packungen à 50 Stück auf Lager. Jetzt haben wir seit Anfang Januar 35 Packungen verkauft“, erklärt Peisker. Auch an der Hochschule Rhein-Waal mit den Standorten Kleve und Kamp-Lintfort studieren viele junge Menschen aus Asien.

Keine Atemmasken mehr in Klever Apotheke

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In der Klever Rhein-Waal-Apotheke sind die Masken derzeit ausverkauft. Die Nachfrage sei sehr stark gestiegen, der Großhandel komme mit der Lieferung nicht nach, erzählt Maya Duda. Hauptsächlich, erzählt die pharmazeutisch-technische Angestellte, würden asiatische Studenten kommen. „Wir hatten schon mehrere Anfragen von jungen Menschen, die 100 Masken oder mehr haben wollten, um sie zu ihren Verwandten nach China zu senden“, so Duda. Im ganzen Dezember sei ein Paket à 50 Masken verkauft worden, im Januar gingen in der Apotheke bereits 25 Pakete über die Theke. 19 weitere Pakete stehen im System als angefragt.

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Experten halten solche Schutzmaßnahmen hingegen für unnötig. Das beste Mittel gegen ansteckende Atemwegskrankheiten – ob Grippe, Coronavirus oder Erkältung – sei Hygiene, sagt Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie und des Westdeutschen Zentrums für Infektiologie der Universitätsmedizin Essen. Viel Händewaschen also, wenig Händeschütteln, und Vorsicht beim Niesen und Husten. Eine Atemmaske sei keine geeignete Schutzmaßnahme für nicht Infizierte. „Da jetzt loszurennen und die zu kaufen wäre eine sinnlose Panikreaktion.“

Düsseldorfer Flughafen ist für Corona-Virus gewappnet

Wichtig zu wissen sei, dass ein Schnupfen kein Alarmzeichen für eine mögliche Ansteckung mit dem Coronavirus sei. Typische Symptome, erklärt der Experte, seien eher trockener Husten, Fieber, Abgeschlagenheit, auch Atemnot. Klar sei außerdem: Wer krank ist, sollte zum Arzt gehen. Übertreiben sollte man es aber nicht. „In Situationen wie dieser besteht die Gefahr, dass Menschen, die gar nichts haben, plötzlich in der Notaufnahme stehen“, sagt Witzke. Das gefährde das System der Notfallversorgung. „Wenn man sich aus irgendwelchen Gründen Sorgen macht, ob man mit dem Coronavirus infiziert ist, ist die Notaufnahme nicht die richtige Anlaufstelle – sondern das Gesundheitsamt vor Ort.“

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Bei der Stadt Düsseldorf, die auch für den Flughafen zuständig ist, sieht man sich gewappnet. Sprecher Volker Paulat erklärt, dass die Stadt sich weiterhin an die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts halte, das international in die Erarbeitung von Empfehlungen eingebunden sei. Zudem sei Düsseldorf Mitglied in der Gruppe der größten Flughäfen, die die internationalen Gesundheitsvorschriften einhalten müssen. „In der Gruppe gibt es regelmäßige Telefonkonferenzen“, so Paulat.

Jede Vorerfahrung mit ähnlichen Pandemien führe dazu, dass man die Verfahrensweisen an die aktuelle Situation anpasse. Der Ebolaausbruch in Westafrika, die Schweine-Grippe und SARS hätten dazu geführt, dass Erfahrungen mit Verdachtsfällen und realen Fällen gewonnen werden konnten.

Corona-Virus: Notfallpläne am Düsseldorfer Flughafen

Am Düsseldorfer Flughafen müsse der Pilot melden, sollte es im Flugzeug einen Verdachtsfall geben. Der Flughafen informiert dann das Gesundheitsamt, es dürften nur Notarzt und Feuerwehr – in Schutzkleidung – die Maschine betreten. Not- und Verdachtsfälle kommen sofort in die Uniklinik oder andere Düsseldorfer Kliniken, die Patienten isolieren können, wie beispielsweise das Florence-Nightingale-Krankenhaus, das in unmittelbarer Nähe zum Flughafen liegt.

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Passagiere, die mit in der Maschine waren, erhalten eine sogenannte „Passenger locator card“, damit sie informiert werden können. Derzeit, erklärt Paulat, würden Passagiere aus China noch nicht untersucht. „Ein so genanntes Entry Screening ist nicht sinnvoll, wie sich bei SARS gezeigt hat“, so der Sprecher. Die Symptome könnten sehr milde sein, insbesondere zu Beginn der Erkrankung.

Diese Fälle würden dann nicht durch ein Entry Screening auffallen. Mit Polizei, Feuerwehr, Flughafenpersonal und Uniklinik arbeite man eng zusammen. „Es gibt regelmäßige Übungen mit den beteiligten Akteuren, die Kollegen sind 24/7 erreichbar“, so Paulat. (mit dpa)