Bad Neuenahr. Rheinische Landeskirche will sich um einen Deutschen Kirchentag bewerben. Als Kandidaten unter anderem denkbar: Düsseldorf, Köln oder Essen.
Die Evangelische Kirche im Rheinland will sich um einen bundesweiten Kirchentag ab dem Jahr 2027 bewerben und stellt für die Ausrichtung 8,5 Millionen Euro bereit. Das hat die Synode der Rheinischen Landeskirche an diesem Mittwoch (15. Januar 2020) in Bad Neuenahr beschlossen. Über den Standort soll „nach genauer Prüfung der logistischen Möglichkeiten entschieden“ werden, hieß es.
Als natürliche Kandidaten dürfen wegen ihrer geräumigen Messegelände und der guten Lage im Ballungsraum Rhein-Ruhr wohl die großen Städte Düsseldorf, Köln und ferner Essen gelten. Die alle zwei Jahre stattfindenden Kirchentage locken regelmäßig mehr als 100.000 Teilnehmer, keineswegs nur Protestanten. Die drei genannten rheinischen NRW-Großstädte hatten in der Vergangenheit auch schon Kirchentage zu Gast, zuletzt Köln im Jahr 2007. Noch in frischer und guter Erinnerung ist der Kirchentag 2019 im zur westfälischen Landeskirche zählenden Dortmund (Leitwort: „Was für ein Vertrauen“), der 121.000 Besucher gelockt hatte.
2021 gibt es einen Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt/Main
Über die Vergabe entscheidet das im hessischen Fulda ansässige Präsidium des Deutschen Kirchentag. Die rheinische Landessynode beauftragte die Kirchenleitung, eine Einladung an das Präsidium auszusprechen. Die Protestanten im Rheinland versprechen sich von der Großveranstaltung gerade auch geistliche Impulse für de Gemeinden vor Ort. „Ein Kirchentag bietet neben politischen Veranstaltungen auch in Fülle Verkündigung des Evangeliums“, sagte Barbara Rudolph. Die Oberkirchenrätin verwies auf die Erprobung neuer Gottesdienstformen, aber auch traditionelle Gottesdienste, Bibelarbeiten und theologische Workshops.
Der nächste Evangelische Kirchentag ist im Jahr 2023 in Nürnberg vorgesehen. Zuvor ist vom 12. bis zum 16 Mai 2021 ein Ökumenischer Kirchentag in Frankfurt/Main geplant. Unter dem Motto „Schaut hin“ soll es in der Hessen-Metropole rund 2000 Einzelveranstaltungen geben. (dum)