An Rhein und Ruhr. 600 Tonnen Uran sollen am Montag von Gronau nach Russland transportiert werden. Atomkraftgegner kündigten nun Proteste in zwölf NRW-Städten an.
Mit Demonstrationen und Mahnwachen im Münsterland, im Ruhrgebiet und am Niederrhein wollen Atomkraft-Gegner am Montag gegen den Transport von radiaktivem Atommüll aus Gronau über Amsterdam nach Russland protestieren. Die Aktionen in zwölf NRW-Städten sowie in Amsterdam-Sloterdijk kündigten das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, die Arbeitskreise Umwelt Gronau und Schüttorf, der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) zusammen mit Ecodefense aus Russland und weiteren Organisationen am Sonntag an.
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Am 9. Dezember werde mit der Abfahrt eines neuen Uranmülltransports mit 600 Tonnen abgereichertem Uranhexafluorid (UF6) von der Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau mit dem Ziel der Atomanlage Novouralsk in Russland gerechnet, erklärten die Anti-Atomkraft-Initiativen. Beim vorangegangenen Transport Mitte November hatten Atomkraftgegner den Uranzug bei Burgsteinfurt im Münsterland mit einer Abseilaktion für mehr als sieben Stunden gestoppt.
Gegner fordern sofortigen Stopp der Uranmüllexporte
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Die Anti-Atomkraft-Initiativen und Umweltverbände in Deutschland und Russland fordern vom Betreiber der Gronauer Urananreicherungsanlage, dem Urenco-Konzern, sowie von den deutschen Urenco-Anteilseignern RWE und Eon und der Bundesregierung einen sofortigen Stopp der Uranmüllexporte.
Erst am Donnerstag habe Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) angekündigt, den Export von Brennelementen einschränken zu wollen. Dieses geplante Verbot müsse auf Uranexporte jeglicher Art ausgeweitet werden, erklärten die Initiativen, unter ihnen auch „Sofortiger Atomausstieg Münster“ (Sofa), Greenpeace und die Internationalen Ärzte zur Verhütung des Atomkriegs (IPPNW).
Es sei eindeutig, dass Urenco, RWE und Eon vor allem die hohen Kosten für eine sichere Entsorgung des Atommülls einsparen wollen, erklärten die Bündnisse. „Aber Russland ist nicht die Atommüllkippe für NRW“, betonte Udo Buchholz vom BBU. Mit einer eigenen Anlage zur Umwandlung des Uranabfalls in das etwas lagerungsfähigere Uranoxid habe Urenco am britischen Standort Capenhurst seit Jahren offenbar erhebliche technische und finanzielle Probleme, erläuterte er. Konsequent seien daher ein Exportstopp und die Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau im Rahmen des deutschen Atomausstiegs. (epd)