Am Niederrhein. Die 95. Geldautomatensprengung in NRW im laufenden Jahr: Für die unbekannten Täter in Viersen dürfte sich die Attacke aber kaum gelohnt haben.

Unbekannte haben an diesem Freitagmorgen (6. Dezember 2019) den Geldautomaten der Postbank in einer Discounterfiliale in Viersen-Dülken gesprengt. Die Täter dürften - wenn überhaupt - bestenfalls geringe Beute gemacht haben.

Polizisten stießen am Tatort noch auf Geldscheine in großer Zahl – unbrauchbar gemacht durch eine in den Automaten eingebaute Farbkartusche, die sich bei der Sprengung geöffnet hatte. Die Tat hatte sich gegen kurz nach vier in der Frühe ereignet. Anwohner waren durch den Knall der Detonation aus dem Schlaf gerissen worden, berichtete die Polizei. Den Angaben zufolge haben die Nachbarn zwei dunkle Gestalten vom Tatort eilen sehen und dann Motorengeräusch vernommen. Der Sachschaden im Discounter-Vorraum ist beträchtlich.

NRW-Fallzahlen liegen nur knapp unter dem Vorjahr

Die Sprengung in Viersen war laut einer Liste des Landeskriminalamtes die nrw-weit 95. Attacke auf einen Geldautomaten im laufenden Jahr. in 51 Fällen blieben die Taten im Versuch stecken. Im Jahresvergleich tun sich die Zahlen relativ wenig. 2018 hatte es die Polizei in den kompletten zwölf Monaten mit 108 Sprengungen und davon 68 Versuchen zu tun. Bis zum Nikolaustag 2018 waren es 99 Sprengungen gewesen.

Hinter einem Großteil der Taten werden kriminelle Banden aus den benachbarten Niederlanden vermutet. Die in der Regel durch Gaseinleitung ausgelösten Sprengungen konzentrieren sich aber schon lange nicht mehr auf den grenznahen Bereich, sondern verteilen sich auf Geldautomaten in ganz NRW. Zuletzt gab es auch, ganz konventionell, mehrere Geldautomatenaufbrüche – u. a. in Olpe, Fröndenberg und Duisburg.