An der Lippe. 190.000 Tagesausflügler und 11.200 Radreisende waren in Frühjahr und Sommer auf der Römer-Lippe-Route unterwegs – und gaben kräftig Geld aus.

Der 295 Kilometer Radwanderweg Römer-Lippe-Route zwischen Detmold und Xanten erfreut sich wachsender Beliebtheit. 190.000 Tagesausflügler wurden dort zwischen Frühjahr und August 2019 gezählt, wie die Ruhr Tourismus GmbH an diesem Donnerstag (10. August 2019) berichtete. Bei der letzten Zählung vor fünf Jahren waren es etwa 105.000 gewesen.

Die Radler lassen auch Geld entlang der Strecke - etwa, wenn sie einkehren. Einer Befragung zufolge liegen die durchschnittlichen Ausgaben der Ausflügler bei 19.50 Euro pro Tag. Rechnet man die Ausgaben der Radreisenden hinzu, ergibt sich laut Ruhr Tourismus ein Gesamt-Bruttoumsatz von 8,5 Millionen Euro. Vor fünf Jahren waren es 5.2 Mio Euro gewesen. Die Zahl der Radreisenden stieg von 10.500 im Jahr 2014 auf jetzt 11.200.

Vorreiter in in puncto Barrierefreiheit

„Es ist uns gelungen, enorme Wertschöpfungs- und Imageeffekte zu erzielen“, erklärte Axel Biermann, der Geschäftsführer der Ruhr Tourismus (RTG). Die Gesellschaft und ihre Partner an der Strecke investieren jährlich rund 240.000 Euro in die Römer-Lippe-Route. Der Radwanderweg war 2013 eröffnet worden. Mit seinen zwölf Themenschleifen bringt er es sogar auf über 400 Kilometer Länge.

„Enorme Wertschöpfungs- und Imageeffekte erzielt“: Axel Biermann (Ruhr Tourismus)
„Enorme Wertschöpfungs- und Imageeffekte erzielt“: Axel Biermann (Ruhr Tourismus) © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

In puncto Barrierefreiheit ist die Römer-Lippe-Route bundesweit Vorreiter. Als erster deutscher Fahrradweg hat sie nun das „Reisen für alle“-Zertifikat vom Deutschen Seminar für Tourismus (DSFT) in Berlin erhalten. Barrierefreies Reisen ist im Tourismus ein großes Thema. Mitte September waren Dortmund und Vreden als erste Kommunen in NRW jeweils als „Tourismusort für alle“ klassifiziert worden, ebenfalls durch das DSFT. Dortmund war deutschlandweit als erste Stadt über 500.000 Einwohner auf Barrierefreiheit geprüft worden.

Vier Zählgeräte waren entlang der Strecke im Einsatz

Für die Radfahrer-Zählung waren entlang der Route den Angaben zufolge zwei mobile und zwei feste Zählgeräte im Einsatz – in Waltrop, Bad Lippspringe, Lippstadt und Dorsten. Zudem wurden 814 Radfahrer befragt – die meisten waren über 60 Jahre (46,7%) oder zwischen 46 und 60 Jahre (39.8%) alt.