Im Rheinland. Der Unmut bei den Landwirten über neue Umweltauflagen ist groß: Am 14. Oktober und am 22. Oktober soll es Demonstrationen in Bonn geben.

Die geplanten neuen Klima- und Umweltauflagen erzürnen die Landwirte. Am Montag, 14. Oktober 2019, wollen Bauernverbände aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vor dem Bundes-Landwirtschaftsministerium in Bonn demonstrieren. Gut eine Woche später, am 22. Oktober, soll ebenfalls in Bonn eine Kundgebung stattfinden, zu der eine lose, aber große Landwirte-Gruppe im Internet aufruft.

Für den 14. Oktober mobilisieren Verbände aus dem Rhein, Westfalen-Lippe, Rheinland-Nassau und Rheinland-Pfalz-Süd unter dem Motto „Es ist fünf vor zwölf! Keine Zukunft ohne Bauern“ – entsprechend soll die Kundgebung um 11.55 Uhr vor dem Ministerium beginnen. Erwartet werden Obst- und Gemüsebauern, Landwirte und Winzer.

Bauernpräsident spricht von „Enteignung“

Hinter der unabhängig davon geplanten Demo Nummer zwei stehen Aktive aus der Facebook-Gruppe „Land schafft Verbindung“ (knapp 12.000 Mitglieder). Laut einem Bericht des Branchenmagazins „Top Agrar“ ist die Gruppe inspiriert von den jüngsten Bauernprotesten in den Niederlanden; betont wird, dass es in Bonn friedlich bleiben soll. Die auf dem Münsterplatz geplante Kundgebung ist offenbar als Zentralveranstaltung gedacht; bundesweit soll es daneben mehrere regionale Aktivitäten geben.

Neue Düngevorgaben, Tierwohl-Label, das Insektenschutzprogramm der Bundes, die Umschichtung von Fördergeldern: Die Bauern befürchten, dass erhebliche Flächen entschädigungslos aus der landwirtschaftlichen Nutzung fallen – etwa, wenn in Schutzgebieten auch kein zurückhaltender Einsatz von Pflanzenschutzmitteln mehr möglich sein. Wenn Flächen nicht mehr genutzt werden können, komme das einer „Enteignung“ gleich, klagte der Rheinische Bauernpräsident Bernhard Conzen gegenüber der Redaktion.

Staatssekretär soll zu Demonstranten sprechen

Conzen betonte die Kooperationsbereitschaft der Bauern beim Umweltschutz und beklagte, dass die neuen Maßnahmen nicht mit seinem Berufsstand abgestimmt worden seien. Staatssekretär Onno Aeikens (CDU) soll bei der Demo am 14. Oktober zu den Landwirten sprechen. Dem Vernehmen nach soll es nach der Demo ein Arbeitsgespräch im Ministerium mit Bauernvertretern geben.