Kalkar. Die Friedensbewegung protestierte gegen Militäreinsätze im Nahen und Mittleren Osten – und gegen „Kriegsführungszentralen am Niederrhein.“
Mehrere Hundert Menschen haben am Donnerstag in Kalkar gegen Militäreinsätze im Nahen und Mittleren Osten protestiert. Die Demonstranten trafen sich zunächst vor einer Kaserne der Luftwaffen-Kommandozentralen der Bundeswehr sowie der NATO und machten dort mit Trillerpfeifen ihrem Unmut Luft, wie die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsgegnerInnen (DFG-VK) NRW mitteilte. Anschließend bewegte sich der Demonstrationszug zum Marktplatz in Kalkar.
Die Proteste richteten sich vor allem gegen die Pläne der Bundesregierung, den Einsatz der „Tornado“-Kampfflugzeuge im Nahen Osten zu verlängern. Nach Veranstalterangaben beteiligten sich zwischen 200 und 300 Menschen an der Aktion. Laut der Polizei verliefen die Proteste ohne Zwischenfälle.
Kritik am Tornado-Einsatz der Bundesregierung
Auf der Kundgebung sprach unter anderem der Linken-Bundestagsabgeordnete Alexander Neu, der auch Mitglied im Verteidigungsausschuss ist. Er kritisierte die von der Bundesregierung geplante Erhöhung der Militärausgaben auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
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„Die Gefahr eines neuen Krieges im Nahen und Mittleren Osten steigt“, sagte Joachim Schramm, NRW-Landesgeschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft. Sollte es zu einem Krieg kommen, würde „die ganze Region vom Iran über Saudi-Arabien, den Irak, Syrien bis Israel in Mitleidenschaft“ gezogen. Deshalb sei es „unverantwortlich“, wenn Deutschland in dieser Situation den „Tornado“-Einsatz in der Region verlängern würde, betonte Schramm.
In Kalkar und dem benachbartem Uedem wird den Angaben zufolge zudem seit Jahren „die militärische Infrastruktur für den Hightech-Krieg ausgebaut“. Man brauche keine „Kriegsführungszentralen am Niederrhein“, betonte Schramm. „Wir wollen in einem Land leben, das Geld nicht für Waffen und Soldaten ausgibt, sondern für Klimaschutz und für die Lösung der drängenden Probleme in der Welt.“ (epd)