An Rhein und Ruhr. „Der Regen tut dem Kohl gut“, sagt Peter Muß vom Provinzialverband. Allerdings geht auch im Rheinland die Anbaufläche für Kohl eher zurück.
Neben dem nass-kalten Wetter gibt es ein weiteres zuverlässiges Indiz, dass der Herbst begonnen hat: Im Rheinland läuft die Kohlernte auf Hochtouren – leicht verzögert durch die Trockenheit im Sommer. Die Landwirte rechnen gleichwohl mit guten Erträgen.
„Der Regen hat dem Kohl gutgetan, und er tut ihm immer noch gut“, sagte Peter Muß vom Provinzialverband der rheinischen Obst- und Gemüsebauer an diesem Dienstag (1. Oktober 2019) auf Nachfrage der Redaktion. Die Region ist „Kappes-Land“, also Kohl-Hochburg.
Niederrhein ist ein Anbau-Schwerpunkt
Angebaut wurde das Gemüse zuletzt auf rund 4400 Hektar im Rheinland – ein Schwerpunkt ist der Niederrhein mit der Kempener Platte, dem Kreis Viersen und dem Rhein-Kreis Neuss. Ein großer Teil geht in die Verarbeitung, ein anderer in den Frischverkauf. Die in Supermärkten angebotenen Kohlköpfe sind allerdings meistens eher klein. Der Grund: Sie halten sich bei kühler Lagerung über längere Zeit.
Weiß-, Rot- und Grünkohl, Wirsing, China- und Spitzkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Rosen- und Spitzkohl: Angebaut werden zehn Sorten. Die Gemüsebauer weisen auf die hohen Gehalte von Vitamin C, Vitamin B und K sowie die Mineralstoffe Kalium, Calcium und Eisen sowie den hohen Anteil von Ballaststoffen hin. Der Kohl wird den Winter über in den Kühlhäusern gelagert. „Wirsing bleibt meistens auf dem Feld“, sagt Muß.
Essenszubereitung muss schnell gehen
Tendenziell nehme die Kohlanbaufläche auch im Rheinland ab, sagt der Geschäftsführer des Provinzialverbandes. Es werde tendenziell weniger Kohl gegessen als früher: „Das hat damit zu tun, dass Kohl gekocht werden muss und es in vielen Haushalten heute mit der Essenszubereitung schnell zugeht.“