An Rhein und Ruhr. Bundespolizei-Direktion Sankt August verspricht in NRW mehr sichtbare Polizeipräsenz. In Mönchengladbach werden ab 2020 Kräfte stationiert.
Die Bundespolizei in Nordrhein-Westfalen erhält erneut Verstärkung. 130 weitere Polizisten würden zum 1. September eingestellt, teilte die Direktion in Sankt Augustin an diesem Freitag (30. August 2019) mit. Deren Präsident Andreas Jung kündigte mehr sichtbare Polizeipräsenz an – „auch außerhalb der Stadt- und Großstadtbahnhöfe“. Ein Behördensprecher ergänzte auf Nachfrage der Redaktion: „Das gilt auch für den Niederrhein.“
Die Personalsituation entspannt sich dank einer bundesweiten Einstellungs- und Ausbildungsinitiative. Sie verbessert sich aber auch, weil die Abordnung von NRW-Kräften zur deutsch-österreichischen Grenze sowie an den Großflughäfen in Frankfurt und München enden. Von den Einsätzen dort soll der letzte NRW-Beamte zum 1. Oktober zurückkehren.
Gewerkschaft der Polizei sieht weiter Probleme im Westen
Bereits im Jahr 2018 waren 170 Mitarbeiter zur Bundespolizei nach NRW gekommen und zum 1. März 2019 noch einmal 260. Wie viele Beamte die Direktion im Gegenzug verlassen, etwa aus Altersgründen, vermochte man zunächst nicht genau zu beziffern. Nach Informationen der Redaktion sind es „um die 60“. Klar ist aber: Unterm Strich bleibt ein sehr deutliches Plus. Die Direktion wächst auf über 3500 Mitarbeiter an, darunter knapp 3000 Polizeibeamte. Und im nächsten Jahr wird noch einmal deutliche Verstärkung erwartet.
Bei der Gewerkschaft der Polizei (GdP) freut man sich ausdrücklich über die Entwicklung. „Das wird für Entlastung sorgen“, zeigte sich Arnd Krummen überzeugt, der im GdP-Vorstand für die Bundespolizei zuständig ist. Gegenüber der Redaktion verwies Krummen aber darauf, dass man lange kein Personal erhalten habe. Der Gewerkschafter sieht auch weiter Probleme an der Westgrenze in NRW, sprich an den Standorten Kleve vor alllem aber Aachen. Krummen betonte, dass es wichtig, jetzt die Ausbildungsstrukturen bei der Bundespolizei zu stärken.
Suche nach einem Standort auch im westfälischen Ahlen
Der Sprecher der Direktion in Sank Augustin verwies gegenüber der Redaktion darauf, dass die Mobile- Kontroll- und Überwachungseinheit (MKÜ) der Bundespolizei künftig nicht nur in Essen und Köln, sondern auch in Mönchengladbach mit einem eigenen Standort vertreten sein soll. Zu Jahresbeginn 2020 werde ein Voraustrupp eine Immobilie beziehen, im Frühjahr würde ein sogenannter Einsatzzug mit 30 bis 35 Kräften folgen. Die MKÜ solle flexibel Einsatzspitzen im ganzen Land abfangen; insofern werde der Einsatzzug in Mönchengladbach auch in Aachen und Kleve für Entlastung sorgen. Aktuell hält die Bundespolizei Ausschau nach einem weiteren Standort im westfälischen Ahlen.
Zuständig ist die Bundespolizei in Nordrhein-Westfalen für knapp 700 Bahnhöfe und Haltepunkte nebst 4700 Kilometer Schiene sowie für die Flughäfen mit den beiden großen Airports in Düsseldorf und Köln/Bonn. Außerdem ist die Bundespolizei entlang der EU-Binnengrenze zu den Niederlanden und Belgien im Einsatz.