Essen/Arnsberg. Ein bisheriger Hauptdezernent der für den Bergbau zuständigen Bezirksregierung Arnsberg übernimmt bei der RAG das Genehmigungsmanagement.
Als Hauptdezernent bei der Bezirksregierung Arnsberg war Werner Grigo für „Nachhaltigkeit im Bergbau“ zuständig und da auch für bergrechtliche Genehmigungen. Zum 1. August wechselt der studierte Bergbauingenieur nun zur RAG Aktiengesellschaft. Beim früheren Bergbaubetreiber wird Grigo nun den Zentralbereich Genehmigungsmanagement leiten. Bei der RAG freut man sich über einen Fachmann, von Umweltschützern gibt es scharfe Kritik.
„Der geschmeidige Wechsel dieses hochrangigen Beamten zur RAG verstärkt die großen Zweifel an der gebotenen Neutralität der Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde“, klagte Dirk Jansen, Geschäftsleiter des Umweltverbandes BUND in NRW, im Gespräch mit der Redaktion. Die Landesbehörde habe „wenig dazu beigetragen, dass die Genehmigungsverfahren zum Grubenwasseranstieg offen, transparent und mit umfangreichen Prüfungen der Umweltverträglichkeit erfolgen“. Auch beim Umgang mit dem Gift PCB habe die Behörde bislang auf der Bremse gestanden, wenn es um die Anordnung von Grubenwasser-Reinigungsmaßnahmen gegangen sei. „Dass jetzt ausgerechnet derjenige, der für diese wichtigen Genehmigungsfragen zuständig war, zum Bergbaubetreiber wechselt, das bestärkt viele Kritiker, welche die Behörde bislang als Erfüllungsgehilfe des Bergbaus sahen“, schimpfte Jansen.
RAG stellt sich für die Nachbergbauzeit auf
Ein Sprecher des früheren Bergbaubetreibers RAG erklärte, dass sich das Unternehmen mehr und mehr für die Nachbergbauzeit aufstelle. Gerade mit Blick auf ökologische und ökonomische Anforderungen konzentriere man unternehmerisches Know-how im Zentralbereich Genehmigungsmanagement. Für die Leitung habe man Grigo gewinnen können, so der RAG-Sprecher weiter. Im Zuge seiner Tätigkeit bei der Bezirksregierung sei Grigo u. a. mitverantwortlich gewesen „für richtungsweisende Monitoringverfahren, die bergbauliche Vorhaben begleiten“.
Werner Grigo selbst erklärte in einem Statement: „Ich freue mich sehr auf meine neue Tätigkeit. Mit unserer Verantwortung für den Nachbergbau können wir Standards setzen, die weltweit im Bergbau einzigartig sind. Die Grubenwasserhaltung als wichtige Zukunftsaufgabe will ich gerne für das Unternehmen mitgestalten.” Von der Bezirksregierung Arnsberg gab es zunächst keine Stellungnahme.