Im Rheinland. Der Rheinische Landwirtschafts-Verband hat kein Verständnis für die Forderung, dass auch Bauern ein Wasserentnahmeentgelt zahlen sollen.

Die rheinischen Bauern haben die Forderung des Umweltverbandes BUND zurückgewiesen, dass auch Landwirte ein Wasserentnahmeentgelt zahlen sollen. Wer so etwas fordere, wisse, dass der Bauer auf den Kosten sitzen bleibe: „So lässt man die Landwirtschaft für die Folgen des Klimawandels zweimal bluten“,erklärte eine Sprecherin des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV).

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Angesichts häufigerer Trockenphase und sinkender Grundwasserpegel setzen die Umweltschützer vom BUND in einem Positionspapier darauf, dass Landwirte weniger wasserintensive Kulturen anbauen, wenn auch sie das sogenannte Wasserentnahmeentgelt (5 Cent je Kubikmeter) zahlen müssen. „Die Bauern lösen das Problem nicht, indem sie immer tiefere Brunnen bohren und unsere Fließgewässer anzapfen“, hatte BUND-Geschäftsleiter Dirk Jansen gegenüber der Redaktion mit Blick auf den Klimawandel gesagt.

„Mais-Beregnung ist im Rheinland die Ausnahme“

Beim RLV (15.000 Mitglieder, 10.000 Betriebe) hat man für den Vorstoß kein Verständnis: „Angesichts der aktuellen Dürre setzen die Landwirte Tag und Nacht alles daran, die Versorgung der Bevölkerung mit regionalen Lebensmitteln zu ermöglichen“, so die Sprecherin. Eine Beregnung von Mais bilde im Rheinland die Ausnahme, könne „in Einzelfällen“ aber sinnvoll sein, um heimische Futtermittel zu sichern. Sonst notwendige Futtermitteltransporte würden ja immerhin von Umweltschützerseite auch kritisiert.

Landwirtschaftliche Bewässerung unterliege einem strengen Genehmigungsverfahren, so die RLV-Sprecherin weiter. Landwirte müssten dazu einen Bedarfsplan einreichen. Sogar der damalige grüne NRW-Landwirtschaftsminister Johannes Remmel habe die Befreiung der landwirtschaftlichen Bewässerung vom Wasserentnahmeentgelt als „angemessen“ betrachtet, als die Abgabe 2014 neugeregelt wurde. Weil Bewässerung Kosten und Arbeitsaufwands verursache, kalkulierten die Landwirt sehr genau und setzen die Beregnung nur bei Bedarf ein, versicherte die Verbandssprecherin. (dum)