Köln. Die Freibäder in der Region bereiten sich auf die Hitze vor. Das Rheinbad will an heißen Tagen eher sechs statt drei Sicherheitsleute einsetzen.
An den kommenden heißen Tagen rechnen viele Freibadbetreiber in Nordrhein-Westfalen mit hohen Besucherzahlen und passen den Einsatz von Sicherheitspersonal entsprechend an. „Wir richten uns nach den Temperaturen und werden zum Beispiel im Rheinbad eher sechs statt drei externe Sicherheitskräfte einsetzen“, sagte Ralf Merzig, Leiter der Düsseldorfer Bädergesellschaft, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Zudem werde der Ordnungsdienst Präsenz vor dem Freibad zeigen. Ende Juni war das Rheinbad an zwei Tagen wegen aggressiver Stimmung von Gästen mit Polizei-Unterstützung vorzeitig geschlossen worden.
Heißes Wetter verstärkt Stresssituationen
Starke Hitze könne Stresssituationen in Menschengruppen verstärken, erklärte der Bielefelder Konfliktforscher Andreas Zick. „Gerade in Freibädern finden wir oft Situationen, in denen es eng und laut ist. Wenn dort mehrere Gruppen aufeinandertreffen, die sowieso schon ein Aggressionspotenzial haben, kann Hitze diese Situation verstärken.“
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Viele Schwimmbäder seien darauf nicht ausgelegt. „Da fehlt es an der richtigen Raumaufteilung, an Fluchtwegen und Schatten - alles Maßnahmen, um Konflikte abzukühlen.“ Darüber hinaus müssten die Mitarbeiter der Bäder verstärkt in Konfliktprävention geschult werden, rät der Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Uni Bielefeld.
Jedes Dritte Freibad setzt Security ein
Der Deutsche Wetterdienst erwartet für NRW in den kommenden Tagen Hitzerekorde von bis zu 41 Grad. Auch andere Freibäder bereiten sich deshalb auf hohe Besucherzahlen vor. „Wenn es so heiß wird, können in den Kölner Freibädern auch an einem Wochentag 20.000 Badegäste zusammenkommen“, sagte Achim Fischer, Sprecher der Kölner Bädergesellschaft. Entsprechend könnten die Bäder auch mehr Sicherheitspersonal anfordern. Besondere Sorge gebe es derzeit allerdings nicht.
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Ähnlich handhaben die Bochumer Wasserwelten das Thema: Die Badleiter könnten entscheiden, ob sie externe Security anfordern, sagte Sprecher Christian Seger. Üblicherweise seien zu den Stoßzeiten ein bis zwei Sicherheitskräfte pro Bad im Einsatz. Laut einer Umfrage des WDR unter mehr als 200 Freibädern in NRW sind in gut einem Drittel (36 Prozent) Security-Mitarbeiter im Einsatz.