Wesel. Der Weseler SPD-Vorsitzender Ludger Hovest hat Thomas Kutschaty und Sebastian Hartmann zur Mäßigung aufgerufen. Sonst sollten sie gehen.

Es sind klare Worte, mit denen sich der Weseler SPD-Vorsitzende Ludger Hovest in den Führungsstreit der NRW-SPD einmischt. In einem offenen Brief, den die SPD-Ratsfraktion Wesel am Mittwoch verschickt hat, ruft Hovest seine Parteigenossen Thomas Kutschaty, Fraktionschef im Düsseldorfer Landtag, und Sebastian Hartmann, SPD-Landeschef, dazu auf, die öffentliche Personaldiskussion und den Streit sofort zu beenden. Andernfalls sollten sie sich „vom Acker“ machen.

Die Bürger in Nordrhein-Westfalen würden von der SPD „Antworten, Perspektiven und Visionen“ erwarten und keine „Hahnenkämpfchen von Gockeln“. Außerdem fragt er seine Parteifreunde, ob ihnen niemand gesagt habe, dass Politiker, die innerparteiliche Streitigkeiten pflegen, nicht wählbar seien.

SPD soll sich Zukunftsfragen stellen

Statt sich mit Streitereien zu befassen, sei es jetzt an der Zeit, drängende Zukunftsfragen zu beantworten. Diese sind laut Hovest unter anderem die Bildung und Digitalisierung, der Klimaschutz, die Weiterentwicklung der sozialen Marktwirtschaft, Fragen der Migration und die Grundrente. Laut Hovest rücke die CDU erkennbar nach rechts und hinterlasse eine freie politische Mitte, in die die Sozialdemokraten gehören.

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Der Weseler SPD-Vorsitzende reagiert damit auf einen Streit zwischen Kutschaty und Hartmann, der sich in den vergangenen Tagen hochschaukelte. Hartmann hatte erklärt der SPD-Bundesvorsitz sei „nicht kombinierbar“ mit dem NRW-Landesvorsitz oder dem Landtagsfraktionsvorsitz. Damit bremste der Landeschef mögliche Ambitionen des Landtagsfraktionschefs Kutschaty auf die Nachfolge der zurückgetretenen SPD-Vorsitzenden Andrea Nahles erstmals offensiv aus.