Essen. Die großen Städte an Rhein und Ruhr verhandeln derzeit mit Leih-Anbietern für E-Scooter. Am Niederrhein gibt es bislang noch keine Anfragen.
Die E-Scooter kommen! Noch bevor Elektro-Tretroller am 15. Juni bundesweit erlaubt werden, wird ein erster Anbieter einen Leihdienst im Ruhrgebiet starten. In der Stadt Herne sollen mit einer Erlaubnis der lokalen Behörden ab Mittwoch mehrere Dutzend E-Scooter auf die Straßen kommen, wie die deutsche Firma Flash am Dienstag ankündigte. Sie gehört zu mehreren Anbietern, die nach dem 15. Juni eine Betriebserlaubnis für ihre Tretroller beantragen und schnell in deutschen Großstädten an den Start gehen wollen. Auch in anderen Städten in der Region sind die kleinen Flitzer längst Thema, einige Städte führen bereits Gespräche mit möglichen Leih-Anbietern.
Düsseldorf mit acht Leih-Anbietern in Kontakt
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Allen voran die Landeshauptstadt Düsseldorf. Wie ein Sprecher der Stadtverwaltung bestätigt, gibt es derzeit Interesse von acht Anbietern, in Düsseldorf zu starten. Die Verhandlungen mit den Anbieter wolle man auf Grundlage eines Verhaltenskodexes führen. Dieser soll, so der Sprecher, verbindlich regeln, was von Seiten der Stadt Düsseldorf geduldet werde und wann die Stadt eingreifen will.
Die Stadtverwaltung gehe aber davon aus, dass die Anbieter aufgrund der hohen Anschaffungspreise der E-Tretroller (rund 600 bis 800 Euro) ein großes Interesse daran haben, dass die Roller einsatzfähig bleiben und ordentlich auf der Straße abgestellt werden. In der Landeshauptstadt rechnet man mit einem ersten Andrang im Juli, einen Monat nach Inkrafttreten der Erlaubnis. Grund dafür seien die technischen Vorgaben, die durch die Anbieter noch umgesetzt werden müssen.
Auch in den Ruhrgebietsstädten Essen und Duisburg gibt es erste Kontakte mit Leih-Anbietern. Die Stadt Duisburg steht nach eigenen Angaben derzeit mit drei Interessenten in Kontakt, in Essen sind es laut Sprecherin Jasmin Trilling zwei. Wann in den beiden Großstädten die ersten Roller gemietet werden können, steht aber noch nicht fest. Sowohl Duisburg als auch Essen sind noch in Verhandlungen. In Duisburg will man für einen möglichen Verleihstart gemeinsam mit den Anbietern geeignete Standorte für das Abstellen der Scooter ermitteln und in diesem Zusammenhang auch die Anzahl festlegen, heißt es aus dem Rathaus. In Essen ist zu diesem Zweck für Mitte Juni ein Abstimmungstermin mit den Interessenten geplant. Beide Städte profitieren dabei von ihren Erfahrungen mit Fahrradverleihern.
Noch keine Interessenten für den Niederrhein
Anders sieht es hingegen in den kleineren Städten am Niederrhein aus. Hier scheint das Interesse der Anbieter derzeit nicht vorhanden zu sein. So hat etwa die Stadt Wesel noch keine einzige Anfrage erhalten. „Das ist offenbar eher ein Thema in größeren Städten“, so ein Sprecher. Zudem sehe man in Wesel durch die hohe Fahrradquote sowieso kaum einen Bedarf. Trotzdem werde man sich, sollte ein Leih-Anbieter mit der Stadt in Kontakt treten, mit der Anfrage befassen. Auch in Moers und Dinslaken hat man sich mit dem Thema E-Scooter noch nicht befasst – Anfragen gibt es aktuell keine. Allerdings werde Moers Marketing ein Auge darauf werfen, so Geschäftsführer Michael Birr. „Wir werden schauen, ob sich die E-Scooter etablieren können und es ein Trend wird.“ Entscheidend sei besonders die Nachfrage. Prinzipiell sei man aber immer offen für Neues, so Birr.