an Rhein und Ruhr. . Zum „Global Marijuana March“ am 4. Mai melden sich betroffene Eltern aus NRW zu Wort. Sie fordern eine große Aufklärungskampagne zur Suchtgefahr.

Zum „Global Marijuana March“ sind für diesen Samstag (4. Mai 2019) auch Aktionen in mehreren nordrhein-westfälischen Städten geplant. In Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Köln, Mönchengladbach, Münster, und Solingen wollen Aktivisten für die Legalisierung von Cannabis demonstrieren, eine Woche später auch in Viersen. Mahnende Worte kommen vom Elternverband drogengefährdeter und abhängiger Kinder (Arwed).

Der Verband erreicht mit seinen Selbsthilfekreisen nach eigenen Angaben über 1000 Eltern in NRW. Sprecherin Dr. Christiane Erbel erklärt im Gespräch mit der Redaktion, dass man zwar auch für die Legalisierung sei: „Es geht um die Anerkennung eines gesellschaftliches Ist-Zustandes.“ Es gelte, den ohnehin vorhandenen Konsum vernünftig ans Tageslicht zu holen. Eine Legalisierung dürfe aber nicht ohne umfassende Aufklärung erfolgen. Für junge Konsumenten wäre dies ein falsches Signal der „Harmlosigkeit“, so Erbel.

Überlastete Suchtkliniken und Forensiken

Unterricht in der Schule, Plakataktionen, Medienberichte für Erwachsene: Laut Arwed-Sprecherin Erbel müssten für eine Aufklärungskampagne alle Register gezogen werden. Sie solle die Basis legen über ein breites „Volkswissen“ über Sucht und ihre Mechanismen. Zudem müsse die Versorgung Drogenkranker besser werden: „Unsere Kinder erleben Ausgrenzung auf den Straßen und im Stadtbild sowie überlastete Suchtkliniken und Forensiken“, heißt es beim Elternverband.

Es sei gut, wenn die Gesellschaft ihre Haltung zu Cannabis endlich kläre. Und: Es sei notwendig darüber zu diskutieren, wer für die Folgen missbräuchlichen Konsums einstehe. „Als betroffene Eltern kehren wir seit Jahren die Scherben dieser Nichthaltung zusammen“, meinte Erbel. Eltern betreuten ihre süchtigen, oft auch schwer depressiven oder psychotischen Kinder bis ins eigene hohe Alter und kämen finanziell für sie auf.