An Rhein und Ruhr. . Steuerzahlerbund regt landesweite Höchstgrenze von 100 Euro an. Ein aktueller Vergleich der NRW-Kommunen zeigt große Unterschiede.

Der Bund der Steuerzahler (BdSt) hat sich für einen landesweiten Höchstsatz von 100 Euro bei der Hundesteuer in Nordrhein-Westfalen ausgesprochen. Ein aktueller Abgleich des Verbandes in den 396 NRW-Kommunen offenbart einmal mehr große Unterschiede. Außerdem drängt der Steuerzahlerbund, dass Hunde aus dem Tierheim grundsätzlich befristet steuerfrei sind.

„Die Kommunen profitieren schließlich finanziell davon, wenn sie weniger Hunde im Tierheim versorgen müssen“, meint BdSt-Landesvorsitzender Heinz Wirz. Ein großer Teil der Kommunen gewährt eine solche Befreiung schon jetzt – Mülheim oder Wesel z. B. für zwei Jahre, Düsseldorf oder Essen für ein Jahr. Das westfälische Salzkotten oder Iserlohn gewähren sogar drei Jahre Steuerfreiheit.

Der Steuerzahlerbund weist zudem daraufhin, dass die in sonst allen NRW-Kommunen gewährte Steuerfreiheit für Blinden- oder Gehörlosenhunde nicht in Bonn angeboten wird. Auch Dinslaken und Köln seien nur unter bestimmten Voraussetzungen zur Steuerbefreiung bereit.

Hörstel war die letzte NRW-Kommune

Erstmals nahm der alljährliche Hundesteuervergleich des BdSt alle 396 Kommunen unter die Lupe, die Daten von 55 Kommunen sind gegenüber dem Vorjahresvergleich hinzukommen. Sie waren vom Verband 2018 noch nicht erhoben worden. Gezahlt werden muss die Hundesteuer schon länger überall. Zum Jahr 2011 hatte das münsterländische Hörstel als letzte Kommune in NRW auch die Hundesteuer für seine damals rund 8500 Vierbeiner eingeführt.

Die wichtigsten Ergebnisse: In der Gemeinde Lienen (8500 Einwohner, im Tecklenburger Land) kommen Hundehalter mit 24 Euro pro Jahr fürs Tier am günstigsten weg. Die klamme Stadt Hagen langt mit 180 Euro pro Hund am kräftigsten zu. Als „gefährlich“ eingestufte Hunde werden im münsterländischen Legden mit 120 Euro am niedrigsten besteuert, in Solingen und Heimbach werden Halter mit 1200 Euro zur Kasse gebeten – der nrw-weit höchste Satz.

Monheim senkte Steuersätze

Vergleichsweise wenig wurde an der Steuerschraube gedreht. Der Steuerzahlerbund stieß auf 13 Kommunen, die die Sätze erhöht haben. Beispiele: In Schermbeck etwa wurde der erste Hund einen Euro teurer (jetzt 73). In Bochum sind gleich zwölf Euro mehr fällig (jetzt 168 Euro). Monheim hat als einzige Stadt die Sätze gesenkt, und das auf breiter Front. Der erste Hund kostet dort jetzt 96 statt 132 Euro. Aber auch sogenannte gefährliche Hunde sind den Angaben zufolge jetzt günstiger geworden (960 statt 1320 Euro).

Ein Blick in die Rhein-Ruhr-Region (Auswahl):

  • In Isselburg ist der erste Hund der BdSt-Erhebung zufolge mit 50 Euro vergleichsweise günstig. Hamminkeln, Kranenburg und Sonsbeck sind mit 54 Euro dabei. Emmerich, Kleve und Rees sind mit 60 Euro schon etwas teurer. Goch ist mit 65 Euro dabei, Alpen mit 66, Kevelaer und Weeze mit 70, Issum mit 72. In Schermbeck sind es besagte 73, in Kalkar 75 und in Rheinberg 80.
  • Voerde bittet für den ersten Hund mit 88 Euro zur Kasse, Langenfeld mit 90. In Wesel sind es 94 Euro, in Düsseldorf, Hünxe, Monheim und Xanten 96. Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Viersen verlangen 100 Euro. In Heiligenhaus sind es 108, in Erkrath 110, in Krefeld 111 und in Hilden 114 Euro.
  • Dinslaken verlangt ebenso wie Moers 120 Euro für den ersten Hund, Duisburg 132. In Essen und Oberhausen sind es 156 Euro. in Mülheim sind 160 Euro fällig – das ist der im NRW-Vergleich fünftteuerste Satz.