Wuppertal. . Einmal Körperpflege, bitte: Der fünf Tage junge Elefant begeistert die Zoobesucher in Wuppertal. Mutter „Sabie“ kümmert sich gut um den Kleinen.

Das ist neu, ganz neu, da geht man als kleiner Elefant erstmal auf Nummer sicher. Als der Wasserschlauch kommt, verzieht sich Minirüssel „Gus“ lieber zwischen die Beine von Mama „Sabie“. Doch die Neugier siegt. „Gus“ blickt hervor, bei den ersten Spritzern schaut das Elefantenbaby noch irritiert, dann kommt der ganze Schwall. Und sehr schnell steht fest: Das macht richtig Laune!

Fünf Tage ist Elefantenbaby „Gus“ jung, an diesem Mittwoch (24. April 2019) bekommt es im Wuppertaler Zoo seine erste Dusche. Immer wieder tapst es auf Pfleger und Namensgeber Gustav Röckener (62) zu, hält mal Rücken, mal Flanke, mal Kopf in den Wasserschwall.

Eine Dusche ist für Elefanten auch Wellness

Dann legt sich „Gus“ hin, vielleicht fiel er auch um, man weiß es nicht – jedenfalls streckt der kleine Elefant zwei Beine in die Höhe: Der Bauch ist an der Reihe! „Gus“ lässt sich im Wasserstrahl von der kräftigen Pflegerhand wohlig schubbern.

Baby Gus bekommt seine erste Dusche

Erste Dusche für den kleinen
Erste Dusche für den kleinen "Gus". © Kai Kitschenberg | Kai Kitschenberg
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Erste Dusche für den kleinen "Gus". © Kai Kitschenberg
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Erste Dusche für den kleinen "Gus". © Kai Kitschenberg
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Erste Dusche für den kleinen "Gus". © Kai Kitschenberg
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Erste Dusche für den kleinen "Gus". © Kai Kitschenberg | Kai Kitschenberg
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„Eine Dusche ist für Elefanten Körperpflege, aber es ist natürlich auch Wellness“, erklärt Kuratorin Silja Herberg vom Wuppertaler Zoo. Der Tierpark ist an diesem Ferientag gut gefüllt. Viele Besucher schauen dem Spektakel im Elefantengehege aufmerksam zu. Die Freude des kleinen Rüsselträgers ist ihre Freude. Immer wieder bringt „Gus“ die Menschen zum Lachen.

Nach einer Viertelstunde war der Kleine da

„Gus“ ist die elfte Elefantennachzucht im Wuppertaler Zoo. Er war am Samstag ins Leben geplumpst, ungewöhnlicherweise zur Mittagszeit: 11.35 Uhr. Die Pfleger hatten beim späten Frühstück gesessen und auf dem Videobildschirm gesehen, dass bei der 28-jährigen „Sabie“ nach 655 Tagen Schwangerschaft die Fruchtblase geplatzt war.

Pfleger Röckener und ein Kollege eilten hinzu, trieben die Herde ins Gebäude. Eine Viertelstunde später war „Gus“ da. „’Sabie’ hat ihn uns praktisch vor die Füße gelegt“, erzählt Gustav Röckener. Die übrigen Tiere der Herde schauten neugierig über eine Boxwand zu. Sie begleiteten die Geburt immer wieder mit Tröten, lautem Röhren oder allerlei anderen Geräuschen, die Elefanten so von sich geben.

Elefantenmilch ist sehr fettreich

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Seinem Pfleger reicht „Gus“ bis zum Oberschenkel. Aus geschätzten 100 Kilo bei der Geburt sind mittlerweile – frisch gewogen – 104 geworden. „Sabies“ Milch ist sehr fetthaltig. „Gus“ muss wachsen, viel wachsen. Zum Vergleich: Mama „Sabie“ wiegt gute drei Tonnen und Papa „Tusker“ ist noch schwerer. Beide sind 28 Jahre alt. Derzeit ist „Tusker“ aber von den sechs anderen Tieren der Herde getrennt.

Getrennt, warum? „Tusker“ würde gerne schon den nächsten Nachwuchs zeugen – die Hormone sind in Wallung und der Bulle ist einigermaßen stürmisch. Bei der Babydusche schaut „Tusker“ über ein Tor und Trennwand zu. „In ein paar Wochen werden wir ihn wieder zur Herde lassen“, versichert Kuratorin Herberg.

„Sabie“ hebt ihn mit dem Rüssel sachte auf

Pfleger Röckener schwärmt von Leitkuh „Sabie“: „Sie ist unglaublich souverän!“ „Sabie“ kaut etwas Heu und verfolgt gelassen die Dusche des Sohnemannes. Wenn „Gus“ zu lange am Boden liegt, hebt die Mutter ihn mit ihrem Rüssel sachte auf – ein Mama-Impuls noch aus der freien Wildbahn. Da ist es für Elefantenbabys nie gut, lange zu liegen. Raubtiere könnten in der Nähe sein...

Überhaupt hat die Herde den kleinen Mann ganz offenkundig bestens aufgenommen. Die anderen Tiere halten „Gus“ ständig im Blick, im Alltag nimmt „Sabie“ mit einer anderen Kuh das Baby immer zwischen sich. „Tuffy“, die dreijährige Schwester, sei zuerst nicht begeistert gewesen, dass sie nicht mehr die Prinzessin ist, erzählt das Zoo-Personal. Die anfängliche Distanz aber ist überwunden. Bruder und Schwester stupsen sich an, spielen miteinander.

Bitte keine Schubkarren umwerfen!

Pfleger Gustav Röckener hegt seit 43 Jahren Elefanten – früher in Münster und Gelsenkirchen und seit Anfang der 2000-erJahre im Bergischen Zoo in Wuppertal. Röckener schätzt, dass er schon „um die 250“ versorgt hat. Röckener weiß: „Jeder Elefant ist anders, hat seinen eigenen Charakter.“

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Dass nun ein kleiner Elefant seinen Namen trägt, macht den Pfleger stolz - man darf sagen: Es rührt ihn. „’Gus’ ist ein unglaublich freundlicher Kerl“, schwärmt Röckener und freut sich, dass der junge Mann die Dusche so genossen hatten: „Ich habe auch schon wasserscheue Elefanten erlebt.“

Frech ist ‘Gus’ aber auch. Er ist immerhin der Sohnemann der Leitkuh und scheint das auch zu wissen. Dass man Pfleger nicht anstupst und keine Schubkarren umschmeißt, das wird der junge Kerl in nächster Zeit lernen müssen.

>>> EINE FRAGE NOCH, HERR RÖCKENER!

Wie fühlt sich eigentlich ein Elefantenbaby an? „’Gus’ ist noch ganz weich“, erzählt Pfleger Gustav Röckener. Das werde sich aber rasch ändern: „Binnen weniger Wochen bekommt er auch so eine harte Lederhaut wie die anderen Elefanten.

Bis zur Geschlechtsreife mit sieben bis acht Jahren könnte „Gus“ in Wuppertal bleiben. „Dann würden ihm aber die Kühe deutlich zu verstehen geben, dass er sich eine andere Herde suchen soll“, erklärt Röckener. Er wünscht dem kleinen Elefanten dass er später mal in einem anderen Zoo ein kräftiger Zuchtbulle wird.