An Rhein und Ruhr. . Im Rheinland hat es im April nur etwa 20% soviel Niederschlag gegeben wie sonst üblich. Gemüse und Frühkartoffeln werden künstlich bewässert.
Die Landwirte in der Region fürchten ein weiteres Trocken-Jahr. „Wir steuern auf eine Situation wie im vergangenen Jahr zu“, sagte Andrea Hornfischer von den Rheinischen Bauern auf Nachfrage der Redaktion. Laut Auskunft des Deutschen Wetterdienstes (DWD) habe es im April z. B. in Bonn, Köln und Düsseldorf nur rund 20 % der Niederschlagsmenge geregnet, die sonst im langjährigen Mittel üblich sei.
Schon der Februar sei zu trocken gewesen. Den für diese Woche angekündigten Regen bezeichnete Hornfischer als „Tropfen auf dem heißen Stein“: „Es fehlt ein Landregen, der die Wasservorräte im Boden wieder auffüllt“, sagte die Verbandssprecherin. Bis zur Ernte benötige man kontinuierlich Niederschlag.
Sorgen am Niederrhein
Mit der Situation im Osten Deutschlands sei die Lage aktuell nicht zu vergleichen. Auch von einer „extremen Trockenheit“ will man bei den Rheinischen Bauern noch nicht sprechen, da die regionalen Unterschiede hier sehr groß seien, betonte Hornfischer. Sorgen macht man sich freilich insbesondere am Niederrhein, wo die sandigen Böden das Wasser schlecht halten.
„Aktuell beregnen Landwirte je nach Region und in Abhängigkeit zur Kultur, wenn die Pflanze es braucht – etwa Gemüse oder Frühkartoffeln“, sagte Verbandssprecherin Hornfischer. Der erste Grasschnitt bei Ackergras, der zurzeit eingefahren wird, falle gut aus. Das Weidegras werde in etwa drei Wochen geschnitten und lasse weniger hoffen. Sollte es so trocken bleiben, wird eine deutlich geringere Menge erwartet. Die Maisaussaat hingegen profitiere vom aktuellen Wetter: „Mais liebt Wärme.“
>>> WENIGER RAPS BLÜHT AN RHEIN UND RUHR
In diesen Wochen leuchtet die Rapsblüte auf den Feldern an Rhein und Ruhr. Aber: Es ist weniger Raps als sonst. Wegen der Trockenheit im vergangenen Spätsommer (August bis Anfang September) konnte zwischen 10 und 20% weniger ausgesät werden, berichtet Hornfischer. Normalerweise betrage die Anbaufläche 15.000 bis 16.000 Hektar im Rheinland und 60.000 bis 65.000 in NRW.