An Rhein und Ruhr. . Trockenheit, Wind, Brandstiftung: Osterfeuer haben in der Region teils erheblichen Schaden angerichtet. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz.
Osterfeuer haben am Wochenende zahlreiche Feuerwehreinsätze in der Region ausgelöst. Die Gründe dafür, dass einige Feuer außer Kontrolle gerieten, sind vielfältig: Im Sauerland zündeten Brandstifter Osterfeuer vorzeitig an. Am Niederrhein sorgten Trockenheit und Wind für brenzlige Situationen. In Warendorf zerstörte ein außer Kontrolle geratenes Osterfeuer sogar eine Zimmerei.
Im Sauerland haben Unbekannte gleich in fünf Orten die bereits geschichteten Holzstapel zu früh angezündet. Wie die Polizei mitteilte, schlugen die Brandstifter in den Nächten zu Ostersamstag beziehungsweise zu Ostersonntag in Bestwig-Ramsbeck, Brilon-Madfeld, Arnsberg-Bruchhausen, Olsberg-Assinghausen und Olsberg-Elpe zu. Ebenso in Dorsten-Lembeck im Ruhrgebiet. Die örtlichen Feuerwehren ließen die zu früh angezündeten Osterfeuer kontrolliert abbrennen. Die Polizei ermittelt.
Ein außer Kontrolle geratenes Osterfeuer in Warendorf hat einen geschätzten Sachschaden von 140.000 Euro verursacht. Der Brand habe am Ostersonntag das Gebäude einer Zimmerei vollständig zerstört, teilte die Polizei in Warendorf östlich von Münster mit. Ersten Ermittlungen zufolge war die Ursache ein Osterfeuer, das außer Kontrolle geraten war. Weitere Angaben gab es zunächst nicht. Die Kriminalpolizei ermittelt.
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Im Kreis Kleve sorgten Osterfeuer für mehrere Einsätze der Feuerwehr. In Bedburg-Hau sorgte ein Osterfeuer bereits am Samstag für einen Böschungsbrand an der Bedburger Weide. Die Feuerwehr konnte das Feuer löschen und größeren Schaden vermeiden.
Am Sonntagabend mussten die Betreiber eines Osterfeuers an der Jurgensstraße ihre Veranstaltung abbrechen und das Feuer löschen. Das Feuer war gefährlich nah an Bäumen entzündet worden. Es bestand die Gefahr, dass die Flammen sie entzünden. Zudem rückte die Feuerwehr gleich sechs Mal zu Fehlalarmen aus. Anwohner hatten die Osterfeuer für Waldbrände gehalten.
Bereits am Samstagabend brannte ein angemeldetes Osterfeuer in Kevelaer. Begünstigt vom Wind waren die Flammen auf Bäume und Gebüsch übergegriffen. Weil die eigenen Löschversuche ohne Erfolg blieben, alarmierten die Betreiber die Feuerwehr. Die Einsatzkräfte konnten ein Ausbreiten des Feuers auf ein angrenzendes Waldstück verhindern.
Mehrere Waldbrände in NRW
Allerdings gab es an diesem Wochenende auch mehrere Wald- und Böschungsbrände in Nordrhein-Westfalen. 170 Feuerwehrleute waren etwa im Hildener Stadtwald im Einsatz. 25 Hektar standen dort in Flammen. Ein weitläufiger Böschungsbrand bei Leverkusenen beeinträchtigte den Zugverkehr, auch dort waren etwa 150 Feuerwehrleute vor Ort.
Kleinere Waldbrände gab es u. a. in Königswinter bei Bonn und in Sundern im Sauerland. Im ostwestfälischen Rheda-Wiedenbrück entdeckte die Feuerwehr beim Löschen eines Waldbrandes eine verkohlte Leiche. Die Todesursache war zunächst unklar, die Polizei Gütersloh bildete eine Mordkommission.
In den nächsten Tagen soll die Waldbrandgefahr in Nordrhein-Westfalen wieder zurückgehen. Während am Ostermontag noch für mehrere Landesteile, u. a. den Niederrhein, die zweite höchste Gefahrenstufe („4“) ausgegeben wurde, rechnet der Deutsche Wetterdienst ab Dienstag nrw-weit noch mit Gefahrenstufe „3“. Zum Wochenausgang soll sich die Lage weiter entspannen.
Aufregung um geschmackloses Bild
Für Aufregung sorgte bereits am vergangenen Mittwoch ein geschmackloses Bild bei Ramsbecks Schützen. Mit der brennenden Kathedrale Notre Dame wurde für das Osterfeuer im Sauerland geworben. Das Bild, das hundertfach über den Messenger WhatsApp verteilt und weitergeleitet wurde, sollte Werbung für das Ramsbecker Osterfeuer sein. Das Feuer brannte allerdings bereits vor der eigentlichen Veranstaltung ab. Es gehörte zu den fünf von Brandstiftern vorzeitig entzündeten Osterfeuern im Sauerland. (mit dpa)