Wesel. . Vier 14- bis 16-Jährige stehlen in Gelsenkirchen einen Twingo und rammen die Glastür eines Handyladens in Wesel. Nun sind sie in U-Haft.
Der Vodafone-Laden in der Weseler Fußgängerzone sieht am Freitagmorgen auf den ersten Blick aus wie an jedem Tag - nur die provisorisch reparierte Glastür weist auf den Vorfall der vergangenen Nacht hin: Vier Jugendliche im Alter von 16, 15 und 14 Jahren fahren mit einem in Gelsenkirchen gestohlenen Renault Twingo in die Scheibe der Eingangstür und stehlen fünf Handys aus dem Laden. Zum Glück kommen sie mit ihrer Beute nicht weit: Ein Anwohner beobachtet die Tat und alarmiert die Polizei. Die Beamten können das Quartett noch in Tatortnähe fassen.
Sven Jesih und Fatih Capkin, die in dem Mobilfunk-Geschäft arbeiten, können nur den Kopf schütteln. Als sie im Laden eintreffen, ist ein großes Loch in der Tür. „Einen richtigen Plan hatten die wohl nicht“, vermutet Fatih Capkin. Denn drei von den gestohlenen Handys sind nicht funktionstüchtige Vorführ-Geräte, zwei I-Phones haben allerdings einen Wert von mehreren hundert Euro.
Anwohner beobachtet die jugendlichen Einbrecher
Die Diebe waren nur wenige Sekunden im Laden. Ein Video hat die Ereignisse aufgezeichnet: Darin ist zu sehen, wie der Twingo auf der Fußgängerzone rückwärts gezielt in die Eingangstür fährt. Danach parken die Jugendlichen den Wagen um die Ecke, kommen zurück, treten die zerborstene Scheibe ein. Zwei von ihnen schlüpfen ins Geschäft, stehlen die Handys aus der Auslage und das Quartett flüchtet.
Doch ein Anwohner, der seine Hunde spazieren führt, beobachtet den Vorfall und alarmiert die Polizei schon bevor die Täter im Geschäft sind. Auch der Alarm im Laden wird ausgelöst. So können die Beamten die vier schon kurz nach dem Einbruch schnappen, wie Björn Haubrok von der Weseler Kreispolizei mitteilt.
Einer der Jugendlichen gilt als Intensivtäter
Die Jugendlichen sind rumänische Staatsbürger mit Wohnsitz in Dortmund. Von den dortigen Kollegen erfahren die hiesigen Ermittler, dass die vier – zwei von ihnen sind 16 Jahre alt, die anderen jünger – allesamt polizeibekannt sind, einer gilt sogar als Intensivtäter.
Warum das Quartett mit dem gestohlenen Wagen von Gelsenkirchen nach Wesel fuhr, ob gezielt oder zufällig, wissen die Ermittler noch nicht. Die Jugendlichen machen am Freitag in den Vernehmungen zunächst keine Angaben zur Tat. Am Abend teilte die Polizei dann mit, dass ein Richter am Nachmittag gegen alle vier Untersuchungshaft angeordnet hat.