Am Niederrhein. . In Deutschland leben derzeit 73 Wolfsudel und damit 13 mehr als im Vorjahr. Das Land NRW verbessert nun die Unterstützung für Weidetierhalter.

Wölfe breiten sich dank strenger Schutzmaßnahmen in Deutschland weiter aus. Die Zahl der Rudel stieg auf 73 – ein Plus von etwa 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie das Bundesamt für Naturschutz (BfN) berichtete. Eine Angabe zur genauen Zahl der Tiere gab es nicht, ein Rudel besteht aus drei bis elf Wölfen. Das BfN berichtet, dass aber auch die Zahl der totaufgefundenen Wölfe steige. Die meisten seien Opfer des Straßenverkehrs geworden, aber auch illegale Tötungen würden zunehmen.

Der größte Teil der Wölfe lebt in Brandenburg, Sachsen und Niedersachsen. In NRW ist eine Wölfin seit Monaten am Niederrhein ansässig, vermutet wird mittlerweile aber auch mindestens ein weiteres Tier in Ostwestfalen. Im Bereich der Senne bei Bielefeld und an der Lippe gibt es vermehrt Wolfsspuren. Ganz aktuell verbessert das Land NRW die Unterstützung für Weidetierhalter.

Ministerin Ursula Heinen-Esser (CDU).
Ministerin Ursula Heinen-Esser (CDU). © dpa

Seit die Wölfin mit der Kennung GW954f durch Wälder und Felder bei Schermbeck streicht, sind die Sorgen von Weidetierhaltern - nachvollziehbar - groß. Das Land NRW bemüht sich um Hilfe und fördert Herdenschutzmaßnahmen jetzt komplett. Die Kosten von Spezialzäunen und Schutzhunden werden nicht mehr nur zu 80, sondern zu 100% übernommen: „Die Förderrichtlinie wird entsprechend überarbeitet“, sagte ein Sprecher von Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) auf NRZ-Nachfrage.

Die EU hat grünes Licht dafür gegeben, dass die Kosten komplett übernommen werden können. Die neue Regel soll nicht nur ab sofort gelten, sondern sogar rückwirkend. Nutztierhalter, die schon kurz nach Ausrufung Wolfsgebietes Schermbeck am 1. Oktober Anträge gestellt haben, sollen nicht wegen der bisher geringeren Förderung in die Röhre schauen. „Wir prüfen, wie wir das verwaltungsmäßig umsetzen, das ist nicht ganz einfach“, sagte der Sprecher. Zudem prüfe man derzeit, wie man Schutz nicht nur für Schafe, Ziegen und Wildgehege fördern könne, sondern etwa auch für Alpakas oder Mutterkuhhaltungen.