Am Niederrhein. . In den Rathäusern werden Möglichkeiten geprüft, nach Duisburger Vorbild an einigen Anlagen Bergmann-Ampelmännchen mit Grubenlampe auszurüsten.

Berlin hat seine eigenen, charakteristischen Ampelmännchen, warum also nicht auch der Niederrhein? Die Stadt Duisburg hat unlängst der eigenen Bergbautradition Tribut gezollt und die erste Ampel mit einem Bergmanns-Ampelmännchen, komplett mit Grubenlampe, ausgerüstet. Dies rief nun Ibrahim Yetim, SPD-Landtagsabgeordneter für Moers und Neukirchen-Vluyn, auf den Plan: Diese Ampelmännchen will er auch.

Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link hat in der vergangenen Woche die ersten Bergmanns-Ampeln vorgestellt.
Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link hat in der vergangenen Woche die ersten Bergmanns-Ampeln vorgestellt. © Michael Korte

Gedacht, getan: Ibrahim Yetim schrieb an die Bürgermeister von Moers und Neukirchen-Vluyn, Christoph Fleischhauer und Harald Lenßen. „Aus meiner Sicht wäre es daher toll“, schrieb Yetim, wenn auch in Moers und Neukirchen-Vluyn eine Fußgängerampel mit der Grubenlampe im Alltag an die Bergbautradition erinnern würde. Und da die Duisburger schon die Vorarbeit geleistet haben, könnte es ganz schnell gehen.

Grünes Licht kommt auch von den Grünen

Die Kosten für das allererste Bergbau-Ampelmännchen – quasi ein Kumpelmännchen – lagen laut Susanne Stölting, Pressesprecherin der Stadt Duisburg, bei 1000 Euro. Aber sollte die Schablone in Serie gehen, wird es garantiert billiger. Was die Straßenverkehrsordnung angeht, gibt es auch keine Probleme, wie Susanne Stölting erklärt: „Das grüne Männchen muss laufen, das rote stehen.“ Ob das Männchen dabei eine Grubenlampe trägt, ist unerheblich. In Wesel gab es gar einmal die Überlegung, einen Esel als Ampelmännchen zu verwenden.

Nun, Ibrahim Yetims Idee scheint jedenfalls auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein. Der Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer weilt derzeit zwar ebenso im Urlaub wie der Technische Beigeordnete Thorsten Kamp, aber in der Stadtverwaltung habe man sich schon an die Arbeit gemacht, prüfe Kosten und Möglichkeiten, so Stadtsprecher Thorsten Schröder.

Kumpel-Ampel am Königlichen Hof wäre ein Hingucker

Grünes Licht signalisieren dafür schon mal die Grünen: „Wir können uns vorstellen, dass eine solche Ampel gerade in Stadtteilen, die besonders vom Bergbau geprägt wurden wie Meerbeck und Repelen, eine Einrichtung wäre, die viele Menschen freudig stimmen würde“, schreibt die Ortsvereinsvorsitzende Elisabeth Krokowski in einer Pressemitteilung. „Aber auch die Installation der Bergmännchenampeln an der Fußgängerüberquerung am Königlichen Hof, wie Yetim es vorschlägt, wäre sicherlich ein ‘Hingucker’.“

Und Frank Grusen, Chef des Stadtmarketings in Neukirchen-Vluyn, ist ebenfalls auf dem Kumpelmännchen-Trip: „Das Stadtmarketing begrüßt das“, sagt er und hat da schon eine Idee für einen Standort, nämlich die Ampelanlage auf Niederberg.

Bürgermeister Landscheidt postet: „Wir arbeiten daran“

In Kamp-Lintfort habe es diesbezüglich schon einige Anfragen gegeben, sagt Bürgermeister Christoph Landscheidt der Redaktion. „Ich finde das eine gute Idee“ – eine, die in die ehemalige Bergbaustadt Kamp-Lintfort gut passe, befindet Landscheidt. „Wir müssen schauen, wie und wo man das realisieren kann.“ Letztlich müsse darüber natürlich der Rat entscheiden. Aber immerhin hat der Bürgermeister seine Kamp-Lintforter in Sachen Kumpelmännchen bereits via Facebook wissen lassen: „Wir arbeiten dran.“

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