Kerpen. In einem Facebook-Post spricht sich der Musiker Peter Maffay gegen die geplante Rodung des Hambacher Forsts aus. Die Fans sagen “Danke“.
Fast 24 000 virtuelle Emotionen hat der neuste Facebook-Post von Musiker Peter Maffay ausgelöst. Ein blauer Daumen nach oben reiht sich an ein rotes Herz und wird dicht gefolgt von einem erstaunt guckenden Smiley. Der Musiker hat über das soziale Netzwerk ein Statement zu den Protesten im Hambacher Forst und der geplanten Abholzung desselben abgegeben.
"Liebe Freunde, nicht alle was rechtens ist, ist auch richtig!" Mit diesen Worten beginnt der Brief, den Peter Maffay auf Facebook veröffentlicht hat. Der Musiker bezieht darin klar Stellung zu der geplanten Rodung des Hambacher Forsts. Rechtlich, so schreibt Maffay, sei der Energiekonzern RWE aufgrund von Beschlüssen der ehemaligen rot-grünen Landesregierung auf der sicheren Seite. Richtig finde er die Abholzung der bis zu 350 Jahre alten Bäume aber nicht.
Maffay hält das Waldstück für "besonders schützenswert"
Peter Maffay halte das letzte noch verbliebene Waldstück im Braunkohlerevier für besonders schützenswert und die Braunkohle-Verstromung wiederum für besonders klimaschädlich.
Der Musiker ("Tabaluga und Lilli") geht in seinem Post auch auf die derzeitigen Proteste im Hambacher Forst ein. Er spricht von etwa 150 Umweltaktivisten und einem guten "Dutzend linksautonomer, gewaltbereiter Krawallmacher", die gegen die Abholzung kämpfen. Unterstützt werden würden sie von friedlichen Protesten Tausender engagierter Bürger.
Der Einsatz der Polizei wird thematisiert
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Weiter thematisiert Maffay auf Facebook den Einsatz der Polizei bei der Demonstration: "Schlagstöcke und Tränengas gegen diejenigen, die unsere Umwelt gegen Lobbyismus und Ausbeutung schützen. Das ist die Botschaft aus Hambach." Auch stellt er die Frage, "warum RWE so starrsinnig und ignorant an der Rodung festhält". Die Fans antworten fleißig, nicht nur auf diese Frage, sondern auf den Post insgesamt. Knapp 2000 Kommentare sind bereits darunter verewigt.
In der Kritik des Musikers stehen nicht nur die Polizei und der Energiekonzern RWE, sondern außerdem die Politik. Peter Maffay schreibt in seinem Post darüber, dass sich neben dem ökologischen Klima auch das gesellschaftliche Klima verändere. "Die Menschen fragen sich, ob Politik und Wirtschaft überhaupt noch am Bürgerwillen interessiert sind."
Ein Appell an den Energiekonzern RWE
Der Musiker appelliert zum Schluss an die Politik und die Polizeiführung sie sollten in der Wahl der Mittel die Verhältnismäßigkeit nicht aus den Augen verlieren. Ein weiterer Appell geht außerdem an die RWE. Diese könnte, so Maffay, ihren Entschluss auf den Prüfstand stellen. "Es wäre eine ganz neue Qualität und ein großartiges, zukunftsweisendes Signal, wenn das Energieunternehmen auf das Recht der Abholzung des Waldes verzichten und dem Bürgerwillen den Vorrang geben würde", schreibt er weiter.