Maastricht. . Bei den Ermittlungen im Mordfall des 11-jährigen Nicky Verstappen gibt es einen Durchbruch. Das teilten Polizei und Justiz am Mittwochmittag mit.
Zwanzig Jahre nach dem Mord an einem niederländischen Jungen hat die Polizei mit Hilfe von DNA-Proben einen dringend tatverdächtigen Mann identifiziert. Der 55-Jährige halte sich möglicherweise in Frankreich auf und werde mit europäischem Haftbefehl gesucht, teilte die Staatsanwaltschaft in Maastricht am Mittwoch mit.
Sie riefen die Öffentlichkeit auf, die Fahndung nach dem mutmaßlichen Mörder des damals elfjährigen Jungen Nicky Verstappen zu unterstützen. Der Junge war bei einer Ferienfreizeit aus einem Zeltlager im Grenzgebiet von Aachen verschwunden. Die Polizei fand die Leiche am nächsten Tag.
Sie fahndet nun nach dem Tatverdächtigen Jos B. Den Angaben zufolge lebte er zur Tatzeit in der Ortschaft Simpelveld unweit des Waldgebietes Brunssummerheide an der Grenze zu NRW. Dort war das Kind auch umgebracht worden. Die Identität des Mannes wurde seinerzeit von der Polizei erfasst. Allerdings sei er damals nur als zufälliger Passant eingestuft worden.
Hundertprozentige Übereinstimmung
Auf dem Radar der Ermittler sei der Mann erschienen, da er einem mehrmaligen Aufruf zur freiwilligen Abgabe von DNA-Proben für einen Massentest nicht nachgekommen war. Daran hatten sich im Februar und März rund 15 000 Männer beteiligt. Als Ermittler den 55-Jährigen zur Rede stellen wollten, war er verschwunden.
Seine DNA sei unter anderem anhand von Gegenständen in seiner Wohnung isoliert worden, erklärte der Leiter der Ermittlungen. Es habe sich eine „hundertprozentige Übereinstimmung“ mit der DNA eines Mannes ergeben, die seinerzeit auf der Kleidung des ermordeten Nicky gefunden worden war.