Kreis Wesel. . Im kommenden Jahr soll der Hebesatz der Kreisumlage – es ist der Satz, den die angehörigen Kommunen an den Kreis zahlen müssen – sinken. Und zwar um 3,34 Prozentpunkte auf 38,56 Prozent, wie Kreiskämmerer Karl Borkes gestern bei der Haushaltseinbringung im Kreistag vorstellte. Das System ist kompliziert: Die Hebesatzsenkung bedeutet nicht, dass die Kommunen unter dem Strich weniger an den Kreis abführen müssten. Wieviel Geld hinter einem Prozentpunkt steckt, richtet sich nach der Steuerkraft und den Schlüsselzuweisungen der Kommunen. Laut Borkes hat sich die Umlagegrundlage um 56 Millionen Euro gesteigert – soviel wie seit Jahren nicht mehr. „Eine solche Senkung des Hebesatzes muss auch sehr lange her sein“, so Borkes.

Im kommenden Jahr soll der Hebesatz der Kreisumlage – es ist der Satz, den die angehörigen Kommunen an den Kreis zahlen müssen – sinken. Und zwar um 3,34 Prozentpunkte auf 38,56 Prozent, wie Kreiskämmerer Karl Borkes gestern bei der Haushaltseinbringung im Kreistag vorstellte. Das System ist kompliziert: Die Hebesatzsenkung bedeutet nicht, dass die Kommunen unter dem Strich weniger an den Kreis abführen müssten. Wieviel Geld hinter einem Prozentpunkt steckt, richtet sich nach der Steuerkraft und den Schlüsselzuweisungen der Kommunen. Laut Borkes hat sich die Umlagegrundlage um 56 Millionen Euro gesteigert – soviel wie seit Jahren nicht mehr. „Eine solche Senkung des Hebesatzes muss auch sehr lange her sein“, so Borkes.

Die Nachricht ist für die Kommunen gut, denn der umlagefähige Bedarf des Kreishaushaltes ist um nur eine Millionen Euro auf 258,7 Millionen gestiegen, bei einem Gesamthaushaltsvolumen von rund 574 Millionen Euro. So steigt für die 13 kreisangehörigen Kommunen die Summe geringfügig bei gleichzeitig guten Einnahmen.

Hoher Sozialetat

Kleinere Kommunen, die kein eigenes Jugendamt haben, zahlen zudem eine Jugendamtsumlage an den Kreis Wesel, der für sie die Aufgaben des Jugendschutzes übernimmt. In diesem Bereich fällt 2018 ein Mehraufwand in Höhe von 2,4 Millionen Euro an, den die Kommunen aufbringen müssen. Da diese Umlage nach dem gleichen Prinzip berechnet wird wie die Kreisumlage, kann sie trotzdem um 0,05 Prozentpunkte auf 19,37 Prozent gesenkt werden.

Dass die Zeiten so rosig bleiben, ist kaum zu erwarten. Landrat Ansgar Müller rechnet nach den fetten Jahren mittelfristig mit dem Einbrechen der Erträge und dem Anstieg der Aufwendungen. „Es stehen uns möglicherweise magere Jahre bevor.“ Löwenanteil des Kreishaushaltes ist der Sozialetat, der mehr als die Hälfte der Kreismittel ausmacht. 97 Millionen Euro kostet das Personal, das sind knapp 17 Prozent des Gesamtetats. 1206 Vollzeitstellen umfasst der Stellenplan 2018. Die Verwaltung werde weiter neue Mitarbeiter benötigen, in einzelnen Bereichen sei es problematisch, den Bedarf mit geeignetem Personal zu decken. In der allgemeinen Verwaltung setze man auf die Ausbildung eigener Leute.

Müller warf einen Blick auf laufende und abgeschlossene Kreisprojekte: Die Kreisleitstelle für Rettungsdienst, Feuer- und Katastrophenschutz ist fertig, im Zeitplan geblieben und mit knapp 8,5 Millionen Euro auch im Kostenrahmen. Das zweite Großvorhaben, der Berufskolleg-Campus Moers, nennt er zusammen mit der Zusammen der Berufskollegstandorte Dinslaken „eine Herkulesaufgabe für die Kreisverwaltung – finanziell, personell und organisatorisch.“