Moers. . 250 Ehrenamtler in der Flüchtlingsnetzwerken in Moers arbeiten für die Integration ihrer Schützlinge, respektieren dabei aber auch deren Wurzeln.
Rund 250 ehrenamtliche Helfer kümmern sich zurzeit in mehreren Netzwerken um Flüchtlinge in Moers.
Stephan Nies gehört zum Beispiel zum Netzwerk Moers-Mitte. Zusammen mit anderen Netzwerkern stellte er am Dienstag die nicht immer leichte Arbeit der Ehrenamtler im Sozialausschuss vor. Die meisten Netzwerke haben sich vor rund zwei Jahren gebildet, als besonders viele Menschen aus den Krisengebieten der Welt nach Deutschland kamen.
Jetzt sieht die Situation anders aus. Konrad Mocek, der sich mit anderen in der Bürgergemeinschaft Filder Benden organisiert hat, sagte am Dienstag: „Es sind noch rund 100 Leute in der Flüchtlingsunterkunft. Es waren einmal viel mehr, die meisten haben sich aber schon mit der Unterstützung der Bürgergemeinschaft eine Wohnung und in vielen Fällen auch Arbeit gesucht.“
Sein Mitstreiter Clemens Hillebrand berichtete: „Einige der verbliebenen Flüchtlinge werden immer lethargischer, wir wissen manchmal nicht, wie wir ihnen noch helfen sollen.“
Beim Netzwerk Moers-Mitte gibt es, wie in den anderen Netzwerken auch, eine breit angelegte Unterstützung für Flüchtlinge.
Stephan Nies: „Wir haben 15 bis 20 von ihnen in feste Arbeitsverhältnisse bringen können. Weil die Menschen jetzt auch schon länger bei uns sind, geht es zum Beispiel auch darum, ihnen den Unterschied zwischen Brutto- und Nettolohn klarzumachen.“
In allen Berichten, die Netzwerker am Dienstag im Sozialausschuss vorstellten, spielen mittlerweile abgelehnte Asylanträge eine große Rolle.
Viele Ablehnungsbescheide
Violetta Kubat von den Helfenden Händen, einem weiteren Netzwerk, stellte die paradoxe Situation dar: „Alle Menschen, um die wir uns kümmern, sind inzwischen in Arbeit oder in einer Qualifikation aber einer nach dem anderen bekommt die Ablehnung.“ Hier müsse man den offenbar unvermeidlichen Abschied mit „Würde und Erfolg gestalten“.
Alle Netzwerker zusammen wünschen sich deshalb auch, Spielräume bei Abschiebungen unbedingt zu nutzen und bei einem bestehenden Arbeitsverhältnis eine „Entscheidung für eine ökonomische Vernunft“ zu treffen.