AUSSTELLUNG. Die Welt der Krefelder Künstlerin Mauga Houba-Hausherr ist bunt, aber nicht schöngefärbt.

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© Heiko Kempken

DUISBURG. Wie lässt sich - ohne in Genickstarre zu verfallen - ein Deckengemälde am besten betrachten? Im Liegen, selbstverständlich. Genau deshalb hat Mauga Houba-Hausherr eben dieses merkwürdige Holzbett mit den Rollen gebaut. Versehen mit einem Strick zum Ziehen und einem roten Herz als Kopfpolster. Also: Hinlegen, Augen auf und eintauchen in Maugas Himmelgefühl, in eine Welt voller explodierender Farbigkeit. "Auch mal anders" - so hat die Krefelder Künstlerin ihre Ausstellung im Künstlerhaus Weidenweg in Duisburg überschrieben. Ein Motto, das sich auch die Besucher zu Herzen nehmen sollten.

"Ich male die Welt so wie ich sie sehe, begreife und empfinde: intensiv, kontrastreich und letzten Endes doch optimistisch", sagt die in Polen geborene Künstlerin. Aus ihrem Bauch heraus, eben. Wenn die zierliche Frau mit der Zopffrisur erzählt, dass sie beim Malen ihrer großformatigen Bilder um die Leinwand herumgetanzt sei, dann passt auch dies. In Oppeln aufgewachsen zieht es die seit rund 20 Jahren in Krefeld lebende Künstlerin zum Arbeiten immer wieder in ihre alte Heimat. "Die Landschaft dort ist ähnlich wie hier", sagt Mauga Houba-Hausherr und deutet auf eine Bildserie, "das ist meine schlesische Ecke." Flach, grün und doch von Industrie geprägt. Vielleicht sei sie auch deshalb ausgerechnet hier gelandet. "Sobald sich die Landschaft anfängt zu wölben, gefällt mir das nicht mehr. Ich brauche einen Horizont."

Bilder im Bild

Die Intensität ihrer Bilder rührt von der Kraft der Farben, die sie in mehreren Schichten aufträgt. Was aus der Distanz betrachtet zunächst bildlich reduziert erscheint, öffnet sich beim näheren Hinschauen. Bilder im Bild, herausgearbeitet mit feinen Kreidestrichen.

Mit ihren Deckenbildern hat sich die 45-Jährige einen Traum erfüllt. "Ich lege mich in mein Bild und male, was ich sehe." So spiegeln sich Ausschnitte ihrer Landschaften in diesen Malereien wieder.

"Ich muss malen, ich kann nicht anders. Egal wo ich mich hinbewege", sagt Mauga Houba-Hausherr. "Das brauche ich, um zu atmen." Lebenskraft, die sich in ihren Bildern wiederfindet.

Sie freue sich sehr darauf, die Besucher auf dem Rollbrett durch die Ausstellung zu führen, lacht die Künstlerin. Eines der Deckengemälde hing übrigens vorab probeweise in ihrem Schlafzimmer. "Das ist toll, wach zu werden und in positive Farben zu gucken." Schön gefärbt, aber nicht schöngefärbt.