An Rhein und Ruhr. . Das Wahrzeichen ist in Frühjahr und Herbst nachts nicht erleuchtet. Auch andere Firmen nehmen Rücksicht auf die Tiere.
Wer nachts von der Autobahn aus das Bayer-Kreuz vor sich leuchten sieht, weiß: Leverkusen ist nicht mehr weit. Aktuell fehlt diese Orientierungshilfe. Damit das Kreuz (Durchmesser: 51 Meter) nicht zur Todesfalle für Zugvögel wird, lässt der Chemiekonzern es im Frühjahr und im Herbst dunkel.
„Eine solche Lichtquelle kann stark anziehend wirken“, bestätigt Christian Härting, Vogelexperte beim Naturschutzbund (Nabu) in Nordrhein-Westfalen. Vögel können nachts gegen die Stahlseile der Konstruktion fliegen und verenden. Bayer stimmt sich schon lange mit dem Nabu bei der Beleuchtung des Kreuzes ab. Vermutlich noch bis Ende April bleibe das Kreuz in diesem Jahr aus, sagte ein Unternehmenssprecher der dpa.
Auch andere große Unternehmen nehmen Rücksicht. Die Post AG etwa hat schon vor geraumer Zeit nach Rücksprache mit einem Ornithologen die nächtliche Beleuchtung ihres 162,5 Meter hohen Post Towers in Bonn geändert.
Ruhrgebiet strahlt hell
Härting wünscht sich, dass weitere Firmen diesen Beispielen folgen. Der Nabu könne gegebenenfalls Beratung leisten. Das Ruhrgebiet etwa wirke nachts wie einzige große künstliche Lichtquelle. „Auch mit Blick auf den Energieverbrauch sollte man sich fragen, ob es nötig ist, die Beleuchtung die ganze Nacht so brennen zu lassen“, meinte der Nabu-Experte gegenüber der NRZ.
Die aktuelle Vogelzugsaison biegt derweil auf die Zielgerade ein. „In jeder Woche kann man andere Vogelarten erleben“, erklärt Härting. Baumfalken und Rohrsänger etwa kommen noch. Andere wie die Kraniche hingegen sind schon durch – oder brüten schon. Das gilt etwa für Kiebitze, die nach der warmen Phase im März dieses Jahr gut anderthalb Wochen früher dran sind als sonst. Auch die Störche am Niederrhein sind schon seit Wochen zurück. Einige Störche sind im lauen Winter schon gar nicht mehr in den Süden gezogen.