An Rhein und Ruhr. . Die NRZ und das NRW-Familienministerium luden zum Familienfotowettbewerb - zurück kamen viele bewegende und begeisternde Bilder-Geschichten.

Was ist Familie? Was bedeutet sie - für jeden einzelnen und für die Mitglieder in ihrer Gesamtheit? Wofür steht sie? Solche Fragen stellen sich. Und es gibt Antworten. Natürlich höchst unterschiedliche, weil Familien eben so grundverschieden sind. Als die NRZ und das NRW-Familienministerium vor einigen Wochen den Fotowettbewerb „Wir sind Familie“ ausgeschrieben haben, hatten wir uns einige Antworten darauf erhofft - in Bildern. Und wir sind überwältigt worden von der Vielfalt und von den Geschichten, die zu den vielen Familien gehören, die sich auf den eingereichten Fotos so wunderbar in Szene gesetzt haben.

Die Jury war bewegt. Berührt. Begeistert. Von Bildern mit Eltern, Großeltern, Urgroßeltern, Kindern, Schwiegerkindern, Enkeln nebst Partnern, Urenkeln und oft auch mit dazugehörigem Familienhund. Die fünf Juroren von NRZ und Familienministerium waren sich von Anfang an einig: Eigentlich hätten alle Beiträge einen Preis verdient. Ging aber leider nicht. Deshalb fiel die Wahl schwer. Ganz schwer. So schwer, dass sich die Juroren entschlossen, die Plätze zwei und drei jeweils doppelt zu vergeben.

Zusammenhalt ist das Wichtigste

Auch deshalb, weil mit vielen Fotos zu Herzen gehende Geschichten verbunden sind, wie zum Beispiel die der Reinholds aus Voerde, die auf den ersten Platz kamen, weshalb sie sich demnächst ihre niederrheinische Heimat und das Ruhrgebiet bei einer Fahrt mit dem WDL-Luftschiff von oben angucken können: Die Reinholds, das sind Vater André, Mutter Stephanie und ihre beiden kleinen Kinder, die auf dem Foto so ungeheuer sympathisch aussehen und zugleich als Familie ein Schicksal aushalten müssen, weil Sam, der Jüngste, an einer angeborenen Gelenkverkrümmung leidet und vermutlich sein Leben lang im Rollstuhl sitzen wird.

Und dann gab es da die witzig-kuriosen Bildmotive: Großfamilien in Bergmannsmontur, die gerade von einer Besichtigungsfahrt unter Tage aufgetaucht sind, oder in Kostümen aus den 20er Jahren posieren. Oder die vier Außerirdischen, die in einem Fußballstadion gelandet sind und das so außergewöhnlich ist, dass es die Jury auf den zweiten Platz wählte. Die vier Star Wars-Figuren heißen im wirklichen Leben Stefan, Luke, Daniela und Garrett Schmitz und besuchen in ihren Kostümen Kinderkrankenhäuser, um den kleinen Patienten Mut und Freude zu machen.

Ebenfalls auf Platz zwei landete das stimmungsvolle Bild des zweijährigen Maximilian mit seinen beiden Müttern Anne Katharina und Katja Fox aus Essen, die ein glückliches Leben als Regenbogenfamilie führen.

„Ganz normale“ Familien aus Nordrhein-Westfalen

Sie seien eigentlich eine „ganz normale Familie“, haben viele in den Kommentar zu ihren Einsendungen geschrieben. Aber was ist schon normal? Zum Beispiel füreinander da zu sein; sich regelmäßig zu treffen, auch wenn man weit voneinander entfernt wohnt; immer noch regelmäßig gemeinsam in den Urlaub zu fahren, auch wenn die Jüngsten längst das Erwachsenenalter erreicht haben; als Patchworkfamilie zusammenzuwachsen; als unterschiedliche Kulturen und Nationalitäten oder mit Pflegekindern harmonisch zusammenzuleben oder sich als Alt und Jung gemeinsam unter einem Dach im Mehrgenerationenhaus zu unterstützen. Das alles zeigen die Bilder der herzerwärmenden, „ganz normalen“ Familien aus NRW, die die Jury so begeistert haben. Und eines ist, jenseits aller schönen Preise, auch klar: Eine tolle Familie zu haben ist letztlich der allergrößte Gewinn.

>>FOTOS WERDEN BEIM NRW-TAG AUSGESTELLT

Die Jury mit (v.l.) Fotograf Lars Heidrich, Michaela Lübbering (Abteilungsleiterin Familie im NRW-Familienministerium) Peter Toussaint von der NRZ-Chefredaktion, NRZ-Reporterin Jacqueline Siepmann und Axel Müller (Büroleiter von Familienminister Joachim Stamp) bei der Auswahl der Fotos. Foto: Lars Heidrich Die Gewinnerfotos und noch viel mehr Bilder unseres Wettbewerbs sind beim NRW-Tag in der Essener Innenstadt zu entdecken. Ausgestellt werden sie am Samstag, 1. September, von 10 bis 19 Uhr und am Sonntag, 2. September, von 11 bis 18 Uhr im Pavillon des Familienministeriums am Burgplatz (neben dem Lichtburg-Kino). Daneben gibt es dort auch weitere Programmpunkte für Erwachsene und Kinder wie z.B. ein Zuwandererquiz, eine Graffitiwand und physikalische Experimente. Nähere Infos zum Gesamtprogramm des NRW-Tags: www.visitessen.de