An Rhein und Ruhr. . Vor allem für Menschen, die auf ihren Fahrten mehrere Zonen nutzen, bietet die neue App Sparmöglichkeiten. Die Nutzung ist einfach, so die VRR.

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ist mit dem ersten Test seines neuen Fahrkartensystems „NextTicket“ zufrieden. In den ersten drei Monaten haben sich 11 000 Kunden für das neue Online-Ticket registriert. Jetzt beginnt die zweite Phase: Die NextTicket-Kunden rechnen nun ihre Fahrten kilometergenau ab. Zu einem Basispreis kommen 20 Cent pro Kilometer. Das System soll ausgeweitet werden.

Doch der Kunde, das weiß José Luis Castrillo, ist ein merkwürdiges Wesen. Einerseits, so der VRR-Chef, sagt er immer, er will beim Bahnfahren mit Tarifzonen, Waben und Preisstufen nichts zu tun haben, andererseits will er möglichst schon beim Einsteigen wissen, was ihn die Fahrt am Ende kostet.

Die Nextticket-App hat zudem gegenüber der normalen TicketApp einen weiteren Vorteil: Sie funktioniert..
Die Nextticket-App hat zudem gegenüber der normalen TicketApp einen weiteren Vorteil: Sie funktioniert.. © Gero Helm

Die VRR-NextTicket-App versucht nun die Quadratur des Kreises. Vor drei Monaten eingeführt und, anders als die derzeit abgeschaltete „normalen“ VRR-Ticketapp auch ruckelfrei funktionsfähig, geht das „NextTicket“ in die nächste Phase.

Bus- und Bahnfahren soll nun abgerechnet werden wie eine Taxifahrt. Beim Einstieg checkt der Kunde ein, am Ziel angekommen checkt er aus, und dazwischen werden 20 Cent pro gefahrenem Kilometer abgerechnet zuzüglich einem Grundpreis pro Fahrt zwischen 1,40 und 1,45 Euro, abhängig von der Güte des Nahverkehrsangebots in der Stadt. So weit, so einfach.

2. Phase des nextTicket-Praxistests am Montag, 18.06.2018 in Bochum. Proberechnung des VRR
2. Phase des nextTicket-Praxistests am Montag, 18.06.2018 in Bochum. Proberechnung des VRR © Gero Helm

Die weiteren Regeln: bis zu vier Personen können zugebucht werden, Kinder unter 14 kosten dabei 99 Cent, für 50% Zuschlag darf 1. Klasse gefahren werden, teurer als 15,30 Euro wird es nicht, jede fünfte Fahrt bekommt der Kunde geschenkt.

Bisher, so die Erfahrungen des VRR, nutzen die 11000 registrierten NextTicket-Kunden die App vor allem für weitere und teurere Fahrten – zwischen 30 und 90 Euro im Monat setzen sie um, bei bislang knapp neun Fahrten. Lohnend ist die neue App vor allem für Menschen, die oft über die Tarifzonengrenzen fahren: Eine Fahrt von Essen-Stadtwald nach Düsseldorf-Rath beispielsweise kostet herkömmlich 12,50 Euro, mit der App jedoch nur 6,45 Euro.

Umgekehrt: Die etwa gleich lange – und damit etwa gleich teure Nord-Süd-Tour durch Duisburg von Walsum bis Hüttenheim kostet klassisch nur 2,80 Euro. Für VRR-Castrillo liegt daher in einer Kombination aus Abo und entfernungsabhängigen Tickets die Zukunft.

Übrigens: Wann die „normale“ VRR-Ticketapp wieder läuft, ist offen, der Zustieg beim Nextticket weiter möglich: www.nextticket.de