Was man den Schweizern ja nicht zutraut, ist Erfindungsgeist und eine unkorrekte Buchführung. Beides ist jetzt quasi zusammengestossen.

Die Schweiz kann vieles: Fondue, Uhrwerke, Geldanlagen von schwarz bis weiß, Schokolade, Käse und Nahverkehr. Nur ein SZ,also ein ß können sie nicht und behelfen sich folglich mit einem Doppel-S, sie machen sich da quasi einen schlanken Fuss.

Insofern ist in der Eidgenossenschaft präzise zwischen der Busse und den Bussen zu unterscheiden. Was eigentlich kein Problem wäre, wenn nicht seit Monaten ein Skandal das Land erschütterte, der auch unser Bild von der Schweiz ins Wanken bringt.

Es geht um die berühmten gelben Postbusse, die zu Preisen, zu denen man hier ein gepflegtes Taxi bekäme, durch Berge und Täler rollen als wäre nichts geschehen.

Doch ausgerechnet bei der Buchführung der Postauto AG war man kreativ. Die Einnahmen der Fahrkarten hat man seit 2007 unter „Sonstiges“ verbucht und da der Postbusverkehr offenbar wenig einbrachte, Subventionen kassiert, so etwa nach dem Motto: „Wenn’s beim Postbusfahrer zweimal klingelt“.

Seitdem fürchtet die Verwaltungsspitze der Post Geldbussen für die Geldbusse – und weiß nun, wie sich Wilhelm Tells Sohn seinerzeit mit dem Apfel auf dem Kopf gefühlt haben muss.