An Rhein und Ruhr. Die Douglasien-Gallmücke ist in Rheinland und Eifel aufgetaucht. Die Nadelbäume gelten eigentlich als Hoffnungsträger im Klimawandel.

Vergilbte Nadeln, kranke Triebe: Nicht nur, dass nach dem sehreb nassen Herbst Pilze den hiesigen Douglasien zusetzen, jetzt müssen es die Nadelbäume auch mit einem in Nordrhein-Westfalen neu aufgetretenen Schädling aufnehmen. Der Landesbetrieb Wald und Holz mahnt Waldbesitzer und Förster zur Obacht wegen der Douglasiengallmücke.

Das nur drei Millimeter kleine Insekt ist eigentlich in Nordamerika beheimatet. 2016 wurde erstmals Befall im Süden, Südwesten und Osten Deutschlands gemeldet. Jetzt hat es punktuellen Befall erstmals auch in NRW gegeben, und zwar Eifel und der Niederrheinischen Bucht. Der Landesbetrieb bittet um Meldungen. Bei zu starkem Befall müssten die Bäume aus dem Bestand, sagt Dr. Mathias Niesar von Wald und Holz. An den Einsatz von Pestiziden im Wald ist nicht gedacht – „in einer Weihnachtsbaumkultur kann das anders aussehen“.

Hoffnungsträger im Klimawandel

Douglasien werden seit dem Orkan Kyrill vor elf Jahren verstärkt in NRW gepflanzt. Sie machen mittlerweile etwa fünf bis zehn Prozent des Waldbestandes zwischen Rhein und Weser aus. Die tiefwurzelnde Douglasie gilt in Zeiten des Klimawandels eigentlich als Hoffnungsträger für den hiesigen Wald. Douglasien kommen mit Sommertrockenheit vergleichsweise gut zurecht. Zudem knicken sie bei Stürmen nicht so leicht um wie Fichten. Douglasien hätten aber eben das Manko, dass sie „anfällig sind für bestimmte Schädlingssorten“, so Experte Niesar. Umweltschützer vom Nabu hatten kürzlich moniert, dass sich im Hochsauerland ganze Douglasien-Reinkulturen entwickelt hätten.