An Rhein und Ruhr. . Umwelt- und Tierschützer drängen auf ein Verbot wie in Luxemburg. Ton in der Jagddebatte verschärft sich.
Tier- und Umweltschützer kritisieren scharf die in diesen Wochen auch in Nordrhein-Westfalen anstehenden Fuchsjagden. Ein Bündnis von gut 40 Verbänden drängt darauf, es dem Großherzogtum Luxemburg gleichzutun: Dort ist die Fuchsjagd seit 2015 verboten.
54 971 Füchse hatten Jäger in der Saison 2016/17 in NRW geschossen (+3%). Holger Sticht, Landeschef des Umweltverbandes BUND, sieht keinen vernünftigen Grund fürs Töten von Füchsen: „Die Fuchsjagd verstößt gegen das Tierschutzgesetz.“ Weder ließen sich geschossene Füchse wirtschaftlich verwerten, noch könnten durch die Jagd Krankheiten bekämpft werden, noch könne man den Fuchs für den Rückgang von Tierarten verantwortlich machen, der eigentlich aufs Konto von intensiver Landwirtschaft gehe. Sticht deutet an, dass es eigentlich um Trophäen gehe – wenn etwa wie bei der Jagd in Marl der „prächtigste Fuchs“ gekürt werden soll.
Umweltschützer hatten bereits die Ausweitung der Wildschweinjagd kritisiert, die mit Seuchenschutz zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest begründet wird (die NRZ berichtete). Insgesamt hat sich der Ton merklich verschärft, seit Umweltministerin Christina Schulze-Föcking (CDU) begonnen hat, das ökologische Jagdgesetz ihres Amtsvorgängers Johannes Remmel (Grüne) aufzuschnüren.
Landesjagdverband empört
Der Jagdverband weist Stichts Kritik empört zurück. Sprecher Andreas Schneider nennt sie „verantwortungslos“. Wissenschaftliche Studien bestätigten sehr wohl, dass das Jagen von Füchsen dem Schutz von Tierarten wie Feldlerche oder Kiebitz diene. Zudem würden geschossene Füchse sehr wohl wirtschaftlich verwertet: „Es gibt einen wachsenden Markt für Fuchsfelle – und die sind sehr ökologisch“, so Schneider.