Wieder hatten alle auf weiße Weihnachten gehofft - und wieder hat uns das Wetter enttäuscht. Aber es kann wirklich nicht an allem schuld sein.
Die Freude über das Fest von Christi Geburt wird ja von vielen Legenden begleitet, die im engeren Sinne nichts mit Glauben zu tun haben. In gewisser Weise aber wiederum doch. Die bekannteste unter ihnen ist die von der weißen Weihnacht. Unentwegt dudelten in den vergangenen Wochen Lieder im Radio, in denen die Idylle der weißen Pracht beschworen wurde, in mindestens der Hälfte der Weihnachtsfilme türmten sich Schneemassen dekorativ am Wegesrand, glitzerten Eiskristalle an den Fenstern. In unseren Breiten sind weiße Weihachten ja mittlerweile in etwa so real wie die Existenz von Rudolph, dem rotnasigen Rentier, weshalb wir in den vergangenen drei Tagen mal wieder über tristes Usselswetter und Nieselregen meckern mussten.
Es ist schon länger her, 2010, da war unser Weihnachtsfest wirklich mal weiß. Aber da waren auch alle unzufrieden, weil die Hälfte der Verwandtschaft eingeschneit war und dem Familientreffen fernbleiben musste, weshalb viele Gänse und Kartoffelsalate ungegessen blieben und Ladungen von Präsenten erst ausgepackt werden konnten, als der Tannenbaum schon tüchtig nadelte.
Also: Falls das Weihnachtsessen doch nicht so dolle war und die Geschenkeausbeute mager - am Wetter hat es jedenfalls nicht gelegen.