Berlin. Im Sommer hält man sich gerne im Garten auf. Doch um das Grün lange genießen zu können, sollten Sie auf einige Arbeiten verzichten.

Obwohl der Sommer bisher vielerorts sehr regnerisch war, halten sich die Deutschen gerne draußen im eigenen Garten auf. Deutschland ist eine richtige Gärtner-Nation: Rund fünf Millionen Deutsche nutzen einen Kleingarten, hinzu kommen die Bewohner der über 16 Millionen Einfamilienhäuser, die in den meisten Fällen über eigene Grünflächen verfügen.

Dass der Garten selbst bewirtschaftet und gepflegt wird – in der Regel Ehrensache. Doch gerade im Sommer sollte man von verschiedenen Arbeiten unbedingt die Finger lassen, da die Pflanzen sonst beschädigt werden können oder in einigen Fällen gar hohe Strafen drohen. Doch worauf sollte man unbedingt verzichten?

Gartenfehler im Sommer: Pflanzen an den falschen Standort setzen

Zu viel Sonne, zu wenig Sonne, windgeschützt oder ein zugiges Plätzchen, der falsche Boden: der richtige Pflanz-Ort ist von entscheidender Bedeutung. Ihr Gewächs muss sich wohlfühlen. Sonst leiden die Pflanzen, verkümmern und sterben ganz einfach ab. Je nach Pflanzenarzt kann eine eventuelle Neuanschaffung ganz schön ins Geld gehen. Beachten Sie deshalb unbedingt auf die Anweisungen auf den kleinen Hinweisschildchen, die bei den meisten Pflanzen dabei sind. Alternativ können Sie auch die Experten im Pflanzenfachhandel befragen.

Wichtig: Besonders Kübelpflanzen sollten besser im Schatten stehen, da sie die Wärme der Sonne in dem begrenzten Raum nur schlecht verarbeiten können und leicht austrocknen.

Falsch gießen im Sommer: Wasserverschwendung droht

Im Sommer und vor allem bei Hitze gilt das Motto: Lieber einmal viel gießen als häufiger wenig. Denn: Bei seltenerem Gießen kann das Wasser in tiefere Bodenschichten vordringen. Damit wird die Pflanze trainiert, in tieferen Bodenschichten nach Wasser zu suchen und längere Wurzeln zu bilden. Da die tiefen Schichten in der Regel feuchter sind, findet ihre Pflanze somit regelmäßiger Wasser und wird robuster.

Auf keinen Fall: Hecke schneiden!

Per Gesetz ist festgelegt, dass die Hecke nur von Oktober bis Februar „drastisch“ zurückgeschnitten oder gerodet werden darf. Denn: In den Sommermonaten brüten Vögel in der Hecke und bauen sich Nester, auch andere Tierarten nisten sich hier ein. Schneiden Sie die Hecke in dieser Zeit und werden erwischt, drohen hohe Strafen von bis zu 50.000 Euro.

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Leichte Formschnitte sind in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September jedoch erlaubt – wenn Sie Rücksicht auf die darin lebenden Tiere nehmen.

Symbolfoto
Beim Heckenschneiden sollte man besondere Vorsicht walten lassen – sonst wirds teuer. © photophlox - stock.adobe.com | Adobe Stock

Häufiger Fehler im Garten: Rasen zu kurz schneiden

Schneiden Sie den Rasen an heißen Sommertagen zu kurz, besteht die Gefahr, dass der Boden austrocknet. Das führt zu ungewollten braunen Flecken auf der Grünfläche. Bei einer Schnitthöhe von fünf bis sieben Zentimetern kann der Rasen aufgenommene Feuchtigkeit besser speichern und stressige Dürrephasen leichter überstehen.

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Fallobst einfach liegen lassen

Wenn der Apfel-, Birnen- oder Pflaumentraum ordentlich trägt, kommt man mit dem Pflücken oft gar nicht hinterher. Wenn das Obst vom Baum hinabfällt, sollten Sie es dringend regelmäßig aufsammeln, spätestens jedoch nach zwei bis drei Tagen. Das Fallobst fängt sonst an zu gären, zersetzt sich und lockt somit Schädlinge und größere Insekten wie Wespen an. Das gefährdet die Ernte im kommenden Jahr und bietet zusätzlich ein gefundenes Fressen für Pilze, Ratten und Maden. Der Rasen kann ebenfalls Schäden davontragen.

Tagsüber gießen vermeiden

Das Gießen am Tag ist per se für die Pflanzen kein Problem, doch schlichtweg ineffektiver, als wenn Sie am frühen Morgen oder am späten Abend gießen. Denn: In der Mittagshitze verdampfen größere Teile des Wassers einfach, bevor sie in der Erde versickern können. Gießen Sie also zu den Randzeiten des Tages, um keine Flüssigkeit zu vergeuden.

Treibhäuser ordentlich lüften

Dass Treibhäuser ordentlich warm sein müssen, versteht sich von selbst. Nur so kann man auch sensiblere oder gar exotische Früchte und Pflanzen halten, die unter Umständen sogar den Winter überleben. Doch gerade im Hochsommer sollte ein Fenster immer offen stehen: Ansonsten wird es den Pflanzen schlichtweg zu heiß. Außerdem können sich Pilzerkrankungen einschleichen.

Wie Sie mit Insekten umgehen sollten

Ja, Mücken und Wespen können wirklich nervig sein. Dennoch ist es wichtig, Insekten im eigenen Garten am Leben zu lassen. Einerseits sind Ihre Pflanzen wichtige Nahrungsmittel für verschiedene Insektenarten, andererseits werden die Insekten benötigt, um Ihre Gewächse zu bestäuben und somit überhaupt zum Wachsen bzw. Blühen zu bringen. Zerstören wir die Lebensgrundlage anderer Arten, zerstören wir langfristig auch unsere eigene. Achtung: Für Schädlinge gilt das natürlich nicht – dann aber nur spezifische Gegenmittel verwenden.