Düsseldorf. In NRW fehlen Frauenhausplätze und auch Personal, um den Betroffenen und ihren Kindern zu helfen. So will das Land die Hilfen weiter ausbauen.

Nordrhein-Westfalen baut die Unterstützung für Frauenhäuser im Land weiter aus. Wegen steigenden Miet- und Energiekosten will das Land ab 2024 die jährliche Förderpauschale für jeden Frauenhausplatz über der Mindestanzahl von acht Frauenplätzen von 7000 auf 10.000 Euro erhöhen.

„Es ist ein wichtiges Zeichen, dass wir zusätzliche Plätze in Frauenhäusern mit einer höheren Fördersumme finanzieren. Dadurch sollen Träger leichter weitere Schutzplätze schaffen können“, sagte NRW-Familienministerin Josefine Paul (Grüne) am Montag dieser Redaktion.

Pro Stunde sind 14 Frauen von Gewalt in der Partnerschaft betroffen

Dass die Schutzräume für Frauen weiterhin dringend gebaucht werden, zeigen Zahlen vom Land: Demnach wird in Deutschland pro Stunde 14 Frauen in der Partnerschaft Gewalt angetan. Fast täglich versucht ein Partner, seine Partnerin umzubringen. „Davor dürfen wir die Augen nicht verschließen“, warnte die Ministerin.

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Mit der erhöhten Förderung könnten größere Frauenhäuser für die weiteren Plätze auch psychosoziale Beratungsstunden durch zusätzliches Personal oder Stundenaufstockung ausweiten. Die Förderanträge können hierfür ab sofort bei den zuständigen Behörden gestellt werden.

In NRW gibt es derzeit 68 Frauenhäuser mit insgesamt 676 Schutzplätzen. Dennoch bestünden hierzulande weiterhin Schutzlücken. So sei der Förderbereich „Schutz und Hilfe für gewaltbetroffene Frauen“ im Haushaltsentwurf im kommenden Jahr mit 33.181.200 Euro veranschlagt.