Münster. Die Bahnverbindung ist seit dem Bau vor gut 100 Jahren eingleisig und damit ein Nadelör, auch im Fernverkehr. Bald soll sich etwas bessern.

Für den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke Münster-Lünen haben am Donnerstag Bund, Nordrhein-Westfalen, die Deutsche Bahn AG und der Zweckverband Nahverkehr-Westfalen-Lippe eine Rahmenvereinbarung mit einer Kostenaufteilung unterzeichnet. Der Konzernbevollmächtige der Bahn in NRW sprach von einem wichtigen Meilenstein. Jetzt könnten die Grundlagen für die Planung ermittelt werden, sagte Werner Lübberink. Am Ende stehe dann Bau- und Planungsrecht.

In den zurückliegenden Jahrzehnten war der Ausbau der Strecke, die als Teilstück zwischen Dortmund und Münster Nordrhein-Westfalen im Fernverkehr mit Norddeutschland verbindet, immer an der Finanzierung gescheitert. In Verbindung mit dem Deutschlandtakt haben sich nun die Voraussetzungen geändert, wie die Unterzeichner gemeinsam im Gebäude der Industrie und Handelskammer Nord Westfalen sagten.

Bahnstrecke Münster-Lünen soll zur Hälfte zweigleisig werden

Bund und Land teilen sich die Kosten im Verhältnis 60 zu 40 auf. Eine genaue Investitionssumme wollten Lübberink und NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) nicht nennen. Auch zu einem Zeitplan äußerten sich die Beteiligten nicht. „Die Strecke ist nicht in drei bis vier Jahren fertig“, sagte Lübberink.

Von den 40 Kilometern zwischen Münster und Lünen sollen am Ende 24 Kilometer zweigleisig werden. Damit kann das Tempo im Fernverkehr erhöht und verhindert werden, dass Fern- und Regionalverkehr aufeinander warten müssen. Zusätzlich sollen weitere Bahnhöfe modernisiert sowie passiver und aktiver Lärmschutz gebaut werden.

NRW-Verkehrsminister: Mammutprojekt mit NRW-weiter Bedeutung

Krischer bezeichnete das Projekt im Münsterland als eines der größten Schieneninfrastrukturmaßnahmen für NRW. Am Ende ist die Strecke auch Teil des Ausbaus für den Rhein-Ruhr-Express. Die Linie 3 (RRX) soll über Dortmund weiter nach Münster geführt werden.

Susanne Henckel, Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, bezeichnete den Ausbau als ein Puzzlestück für NRW und den Ausbau des Bahnverkehrs.

>> Hintergrund: Die Bahnverbindung zwischen Lünen und Münster wurde im Jahr 1928 eröffnet. Zum ursprünglich geplanten zweigleisigen Ausbau kam es bis dato nie. Damit ist die Strecke, über die auch Fernzüge auf der Verbindung Dortmund - Hamburg verkehren, ein Nadelör, das eine bessere Vernetzung von Regional- und Fernverkehr bis dato verhindert.

(dpa)