Düsseldorf. Der Chef des Landtags-Petitionsausschusses, Serdar Yüksel (SPD), mischt sich in den Streit um die Einweg-E-Zigaretten (“Vapes“) ein.
„Sie sind bunt, sie sind süß, sie können tödlich sein. Und gehören damit dringend verboten“, sagt der Landtagsabgeordnete Serdar Yüksel (SPD) über die gerade bei jungen Menschen beliebten Einweg-E-Zigaretten, die „Vapes“ genannt werden.
"Bedrohliche Einstiegsdroge"
Yüksel, der den Landtags-Petitionsausschuss leitet und dem Gesundheitsausschuss angehört, ruft nach einem europaweiten "Vapes"-Verbot und warnt im Gespräch mit dieser Redaktion: „Man sieht den Produkten die Gefahr äußerlich nicht an. Sie sind günstig im Internet zu bekommen, wo sich der Handel kaum über eine Altersgrenze regulieren lässt. Das alles macht sie zu einer bedrohlichen Einstiegsdroge und damit zu einer tickenden Zeitbombe für unsere Gesellschaft.“ Sogar auf Schulhöfen kursierten diese Geräte.
Seit Wochen nimmt in Deutschland die Kritik an den "Vapes" zu. Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD), hatte schon Anfang Mai kritisiert, dass E-Zigaretten zum Teil süße oder fruchtige Aromen enthalten. Das sei eine Gefahr für Kinder und Jugendliche.
Andere Bundesländer beschäftigen sich schon intensiv mit dem Problem
Der schleswig-holsteinische Landtag hat sich mit der Mehrheit von CDU, Grünen und SPD dafür ausgesprochen, Einweg-Elektro-Zigaretten, sogenannte Vapes, zu verbieten. Das bayerische Landeskabinett beschloss schon zu Jahresbeginn eine Bundesratsinitiative, mit der die "Ampel" in Berlin aufgefordert werden soll, sich auf EU-Ebene für ein Verkaufsverbot entsprechender Wegwerfprodukte einzusetzen.
Linda Heitmann, Obfrau der Grünen im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Bundestag, macht auf einen anderen Nachteil der "Vapes" aufmerksam: Diese Plastikgeräte würden oft nicht fachgerecht entsorgt. Heitmann fordert daher ein Pfand von zehn Euro auf diese Einwegprodukte.
Mehr Nikotin als in herkömmlichen Zigaretten
Serdar Yüksel verweist auf die "Deutsche Befragung zum Rauchverhalten" aus dem Jahr 2022. Demnach habe sich der Tabak-Konsum unter den 14- bis 17-Jährigen innerhalb eines Jahres verdoppelt, auch in anderen Altersgruppen unter 25 sei ein steter Anstieg zu verzeichnen. Auch die "Vapes" erfreuten sich einer immer größeren Beliebtheit, so der Bochumer SPD-Chef Yüksel. Viele Influencer machten in den Sozialen Medien Werbung für die "Vapes".
„Studien zeigen, dass manche Liquids doppelt so viel Nikotin wie herkömmliche Zigaretten enthalten. Hoher Blutdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Lungenprobleme sind nachgewiesene Folgen des Konsums“, zitiert Serdar Yüksel aus Vorlagen der Weltgesundheitsorganisation.
Australien bereitet übrigens ein weitreichendes Verbot der E-Zigaretten vor.