An Rhein und Ruhr. Selbst in Privatgärten ist der Einsatz von Glyphosat noch nicht ausgeschlossen. BUND-Experte Bilke fordert, dass NRW Druck macht.
Frühlingszeit - die Leute machen ihre Gärten fit. Viele Bau- und Gartenmärkte haben Herbizide mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat aus den Regalen genommen, zu kaufen gibt es solche Präparate aber immer noch. Auch in der Landwirtschaft wird noch Glyphosat eingesetzt. Der Umweltverband BUND in Nordrhein-Westfalen mahnt ein Verbot des Wirkstoffs an.
Agrar-Experte Ralf Bilke vom BUND erinnerte an diesem Freitag (17. April 2020) im Gespräch mit der Redaktion daran, dass Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) auf den Tag genau vor zwei Jahren eine Pressekonferenz zum beabsichtigten Glyphosat-Ende gegeben hatte, deren Video noch im Internet abrufbar ist. "Unser Ziel ist es, die Anwendung von Glyphosat so schnell wie möglich in einem EU-konformen Verfahren zu beenden", hatte Klöckner erklärt.
NRW ist ein wichtiges Agrarland
Der Ankündigung seien aber keine Taten gefolgt: "Fast nichts hat die Bundesregierung zur Eindämmung des Glyhosateinsatzes bisher auf den Weg gebracht", klagte Bilke. Selbst 'Mini-Bausteine' wie der Ausschluss von glyphosathaltigen Produkten für Privatgärten würden noch immer nicht umgesetzt.
Der BUND-Experte fordert, dass die Bundesländer Druck machen für einen Glyphosat-Ausstieg, um biologische Vielfalt zu schützen: "NRW muss da eine aktive Rolle spielen, bislang lässt Ministerin Heinen-Esser aber keine echte Initiative erkennen", drängt Bilke. Fast die Hälfte der Landesfläche zwischen Rhein und Weser werde landwirtschaftlich genutzt.